Am Mittwochnachmittag ließ Red Bull die gesamte Formel 1 kurz aufhorchen. Der Konzern veröffentlichte ein Statement bezüglich der internen Untersuchung gegen Teamchef Christian Horner. Der Teamchef soll durch persönliches Fehlverhalten aufgefallen sein. Die Beschwerde gegen Horner wies Red Bull jedoch ab. Horner bleibt Teamchef. Dennoch bleiben auch nach dem Statement viele Fragen offen. Was genau waren die gegen Horner erworbenen Vorwürfe? Dazu schweigt das Statement. Toto Wolff und Zak Brown wollen mehr Klarheit.

Wolff: Brauchen als globaler Sport mehr Transparenz

Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist der Fall klar. "Ich glaube, dass wir als globaler Sport bei so kritischen Themen mehr Transparenz brauchen", so der gebürtige Österreicher. Schon vor Veröffentlichung des Statements forderte Wolff beim Prozess die nötige Transparenz und Strenge.

Von der Transparenz ist im Statement jedoch recht wenig zu sehen. "Red Bull kann bestätigen, dass die Beschwerde abgewiesen wurde. Red Bull ist überzeugt, dass die Untersuchung fair, gründlich und unbefangen war“, heißt es vom Konzern. "Ich habe es gerade gelesen. Das war ziemlich simpel", so Wolff. Die Begründung für das recht grobe Statement sind seitens Red Bull vor allem die privaten Informationen der Beteiligten Parteien.

Auch McLaren-Teamchef Zak Brown schließt sich der Kritik an. "Ich habe das Statement gelesen. Von dem, was ich gesehen habe, gibt es immer noch viele Spekulationen und Fragen", weiß Brown.

"Ich denke, dass die Sanktionsbehörde eine Verantwortung und Autorität gegenüber unserem Sport und unseren Fans hat. Wir alle in der Formel 1 sind Botschafter des Sports auf und neben der Strecke, wie man es auch in anderen Sportarten sieht. Deshalb denke ich, dass sie sicherstellen müssen, dass die Dinge für sie völlig transparent ablaufen", so Brown.

Zufrieden ist der McLaren-Teamchef mit dem Statement nicht. "Es gibt viele unbeantwortete Fragen zum gesamten Prozess. Und ich denke, es sind Antworten, die diejenigen, die den Sport leiten, brauchen, um wirklich einen Schlussstrich ziehen zu können. Bis dahin wird es meiner Meinung nach weiterhin ein gewisses Maß an Spekulationen geben, und ich glaube nicht, dass das gesund für den Sport ist."

Wolff: Können uns das als Sport nicht leisten

"Ich denke, dass wir es uns als Sport nicht leisten können die Dinge so im Vagen zu lassen, vor allem bei so kritischen Themen“, findet Toto Wolff. „Denn das wird uns einholen, letztendlich leben wir in einer sehr transparenten Welt.“

Offiziell bestätigt wurden die Untersuchungen am 05. Februar. Seither zog sich der Prozess. Auf Horners Seite standen wohl die thailändischen Eigentümer von Red Bull. "Diese Lösung scheint einfach nicht so modern zu sein wie in der echten Welt. Aber vielleicht ist die Formel 1 eben nur eine kleine Blase."