Die Entscheidung ist gefallen: Christian Horner darf Teamchef von Red Bull Racing bleiben. Eine wochenlange unabhängige Untersuchung weist die gegen den Briten vorgebrachte Beschwerde ab, wie Red Bull am Mittwochabend in Bahrain bekanntgab. Dem Teamchef war persönliches Fehlverhalten gegenüber einer Mitarbeiterin vorgeworfen worden. Damit steht das Weltmeisterteam wenige Tage vor dem Start der Formel-1-Saison 2024 nicht wie befürchtet ohne Teamchef da.

"Red Bull kann bestätigen, dass die Beschwerde abgewiesen wurde", heißt es in einem Statement vom Red-Bull-Konzern. Dieser hatte die unabhängige Untersuchung in die Wege geleitet. Mit Ergänzung: "Die beschwerende Partei hat das Recht Berufung einzulegen."

Beschwerde abgewiesen: Darum bleibt F1-Teamchef Horner im Amt! (09:50 Min.)

"Red Bull ist überzeugt, dass die Untersuchung fair, gründlich und unbefangen war", stellt der Konzern zugleich klar. Mehr Details werden nicht geliefert: "Der Untersuchungsbericht ist vertraulich und enthält private Informationen der Parteien und Dritter, die an der Untersuchung mitgewirkt haben. Aus Respekt für alle Beteiligten wird Red Bull sich daher nicht weiter dazu äußern. Red Bull wird weiterhin die höchsten Arbeitgeber-Standards erfüllen."

Ergebnis nach langer Red-Bull-Untersuchung

Schon seit Monaten halten sich im Formel-1-Fahrerlager Gerüchte über Horners Fehlverhalten. Am 05. Februar 2024 bestätigte Mutterkonzern Red Bull die Ermittlungen, die von einem unabhängigen Ermittlungsanwalt durchgeführt wurden.

Bei der Präsentation des Red Bull RB20 für die Formel-1-Saison 2024 nahm Horner erstmals öffentlich zu den Vorwürfen Stellung. Der 50-Jährige wies die Anschuldigungen zurück. Bei den Testfahrten in Bahrain in der vergangenen Woche äußerte er sich nicht mehr zu den Vorwürfen und begründete sein Schweigen mit dem laufenden Verfahren.

Der Prozess zog sich auch in die Länge, weil die beiden Red-Bull-Eigentümer unterschiedlicher Meinung waren. Horner hat es wohl den thailändischen Mehrheitseignern zu verdanken, noch im Amt zu sein. Während die Untersuchung lief, machten auch US-amerikanische Partner des Teams Druck und forderten eine lückenlose Aufklärung des Falls.

Horner ist der dienstälteste Formel-1-Teamchef. Er leitet die Geschickte des Rennstalls seit Einstieg des österreichischen Energydrink-Konzerns in der Saison 2005. Unter der Führung des Briten holte Red Bull Racing sieben Fahrerweltmeisterschaften und sechs Konstrukteurs-Titel. 2023 gewann Red Bull 21 der 22 Grands Prix und fuhr damit die erfolgreichste Saison der Formel-1-Geschichte.