2023 legte Haas keine Glanzleistung auf den Asphalt: Als Konstrukteur bildete das US-Team das Schlusslicht der Formel 1, Nico Hülkenberg kam mit neun Punkten auf den 16. Platz, sein Teamkollege Kevin Magnussen nur auf Rang 19. Ausbaufähig.

Was sind also die Erwartungen für die Formel-1-Saison 2024? "Die Erwartungshaltung wird sich nicht so viel verändern. Ich erwarte keinen Quantensprung bei uns. Ich glaube, wir haben unser Paket verbessern können. Aber es wird erstmal keine Transformation geben", meint Hülkenberg.

Auch sportlich gesehen bleibt der Deutsche bescheiden: "Ich erwarte nach wie vor ein schwieriges Jahr. Ich weiß, was bei uns passiert ist. Aber man weiß ja nie, was die anderen machen, wo sie stehen." So gerne Hülkenberg auch einmal auf dem Podium stehen würde, er bleibt realistisch: "Ich erwarte keine Wunder, weil ich glaube, dass das, was wir gefunden haben, eine Verbesserung, ein Schritt nach vorne ist - aber nichts, was uns jetzt regelmäßig in die Topplätze spülen wird."

Umbauarbeiten bei Haas

Große Veränderungen blieben über den Winter jedoch nicht aus. Sowohl der ehemalige Teamchef Günther Steiner, als auch der ehemalige Technik-Chef Simone Resta, sind nicht mehr Teil des US-amerikanischen Teams. War das Personal-Beben absehbar? "Ich habe einen Anruf von Gene [Haas, Teambesitzer] bekommen, in dem er mich über die Entscheidung informiert hat, dass er mit Günther nicht mehr weitermachen möchte. Ich war überrascht darüber. Das habe ich so nicht kommen sehen und erwartet", gesteht Nico Hülkenberg.

Günther Steiner gefeuert! Darum musste der F1-Teamchef gehen (09:41 Min.)

Wie das Verhältnis zwischen Hülkenberg und dem ehemaligen Teamchef war? "Wir hatten ein sehr gutes Arbeitsverhältnis, aber auch zwischenmenschlich haben wir uns sehr gut verstanden. Seinen Humor werde ich vermissen." Es ist in der Formel-1-Welt kein Geheimnis, dass Steiner zwischen Schimpf- und Fluchparaden auch für jeden Spaß zu haben war. "Wir haben uns oft sehr gerne - bei aller Ernsthaftigkeit - auf die Schippe genommen. Das war echt ein cooles Verständnis und eine coole Zusammenarbeit mit dem Teamchef. Das hatte ich so noch nie erlebt", erzählt Hülkenberg im Gespräch mit dem Motorsport-Magazin. Das ausführliche Gespräch mit dem Haas-Piloten findet ihr in der neuen Printausgabe #95 (gleich hier online bestellen ).

Neu aber nicht unbekannt: Ayao Komatsu

Mit Ayao Komatsu bekommt Haas 2024 einen neuen Teamchef. "Ayao ist natürlich keine unbekannte Größe hier bei Haas. Er ist seit Stunde eins bei Haas dabei", betont Hülkenberg. Trotz der Zusammenarbeit über die letzten Jahre, wird Komatsus neue Rolle als Teamchef für Veränderung sorgen: "Wir pflegen seit Tag 1 eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Von daher gibt es da keine Probleme oder Überraschungen. Aber es ist auf jeden Fall eine Veränderung."

Mehr zu denken gibt dem Deutschen, der Abgang vom ehemaligen Technik-Chef Simone Resta. Ist das für einen kleines Team wie Haas verkraftbar? "Das werden wir sehen, wie das zu verkraften ist." Hülkenberg blickt aber positiv in die Zukunft: "In jeder Veränderung steckt auch eine Möglichkeit und eine Chance. Es sind zwei große Hauptpositionen, die jetzt neu bestückt werden."