Am Wochenende verdichteten sich die Gerüchte, wonach Red Bull Racing Teamchef Christian Horner wegen persönlichen Fehlverwaltens vor dem Aus stehen soll. Während das Rennteam zu den Vorwürfen schwieg, heißt es nun vom Mutterkonzern Red Bull: "Hinsichtlich der jüngsten Anschuldigungen wurde eine unabhängige Untersuchung eingeleitet."

"Sie wird von einem externen unabhängigen Ermittlungsanwalt durchgeführt und wird so schnell wie möglich abgeschlossen", so das Statement. Worum es bei den Vorwürfen und der Untersuchung konkret geht, darüber schweigt sich Red Bull aus. Einen suspendierenden Effekt scheint es aber nicht zu geben: Beim Treffen der Formel-1-Kommission am Montag in London vertrat Horner noch die Interessen des Rennstalls.

Insider berichten, dass Horner den Rückhalt in Salzburg verloren hat. Ob die thailändische Seite, die Horner traditionell nahesteht und 51 Prozent an Red Bull hält, den Briten retten kann, wird wohl von den Ergebnissen der unabhängigen Untersuchung abhängen. Der interne Machtkampf, den Horner gegen Dr. Helmut Marko angezettelt hatte, soll nichts mit der Affäre zu tun haben.

Muss der dienstälteste Formel-1-Teamchef gehen?

Währenddessen gibt es schon Spekulationen über mögliche Nachfolger. Motorsportchef Dr. Marko soll keine Ambitionen hegen, den Posten in Milton Keynes zu übernehmen. Interimsmäßig könnte Teammanager Jonathan Wheatley die Position des Teamchefs übernehmen. Der 56-jährige Brite begann seine Formel-1-Karriere in den 1990er Jahren bei Benetton als Mechaniker. 2006 wechselte er zu Red Bull Racing und stieg dort bis zu Teammanager auf.

Horner ist der dienstälteste Teamchef der Formel 1. Der Brite leitet die Geschicke bei Red Bull Racing seit dem Einstieg des Brauseherstellers 2005. Damals hatte Red Bull das Jaguar-Team übernommen.