Alpine hat 2023 eine enttäuschende Saison hinter sich. Nach einem guten Jahr 2022 war das Ziel, die Lücke zu den Top-3-Teams zu schließen. Das Gegenteil war der Fall. Das Werksteam wurde sowohl von Aston Martin, als auch McLaren überflügelt.

Lediglich für Platz sechs reichte es in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Dazu räumte ein großteil der Führungsetage in der Mitte der Saison seine Koffer. Die Aufgabe, das Renault-Werksteam wieder zu alten Erfolgen zu führen, hat zu einem gewissen Teil Bruno Famin übernommen. Dieser will in erster Linie Moral-Verbesserungen bewirken.

Monza als Alpine-Lehrstunde

Zwar schloss Alpine die Saison auf einem enttäuschenden sechsten Platz ab, doch die Veränderungsprozesse innerhalb des Teams haben bereits begonnen. "Was wir verändert haben, ist die Denkweise eines Teils des Teams, denn nach Monza war unser Tempo wirklich sehr schlecht", beschreibt Teamchef Bruno Famin die frühere Lage des Teams.

Den Italien Grand Prix beendete Pierre Gasly auf Platz 15. Esteban Ocon hingegen sah nicht einmal die Zielflagge. Der Franzose schied in Runde 39 aus. Umso positiver ist der Alpine-Trend gegen Ende der Saison zu bewerten.

"Wir haben hart gearbeitet, insbesondere bei der Konfiguration mit niedrigem Drag, auf Einrichtung des Autos, und diese Arbeit war sehr, sehr effizient. Und noch zufriedener als mit den Ergebnissen, bin ich mit der Einstellung, die wir im Team hatten, und dies ist das erste Anzeichen für die Genesung des Teams", so Famin.

Das Ergebnis: In Las Vegas, ebenfalls einer Low-Downforce-Strecke mit vielen langen Geraden, sah Ocon als vierter die Zielflagge. Zwölf Punkte für Alpine. "Monza nahmen wir uns alle Zeit, um zu analysieren, was da passiert ist. Wo ist was schief gelaufen?“, so der Alpine-Teamchef.

"Wir haben sofort neue Dinge vorgeschlagen. In Vegas war es ziemlich ähnlich, wir waren in Vegas gefährdet gewesem, wenn wir nichts getan hätten. Das Team hat aber neue Dinge vorgeschlagen und eine Areo -Evolution entwickelt. So hatten wir es gerade noch rechtzeitig am Auto, und es hat funktioniert", sagte Famin.

Famin etabliert neue Alpine-Kultur

Doch worin besteht die neue Einstellung? Wie unterscheidet sich das Team im Vergleich zu früher und was macht es besser? "Ich möchte nicht detailliert darauf eingehen, aber wir haben Menschen, die jetzt Dinge vorschlagen, es gibt einen echten Aufschwung, der geschaffen wurde, um die Dinge zu verbessern. Dazu sind wir besser in der Ausführung. Ich werde viel mehr Zeit in Enstone oder in Viry verbringen, um diesen Kulturwechsel auch dorthin zu bringen", erzählt Famin.

Damit ist der nächste Schritt klar: Die Famin-Kultur soll nicht nur an der Rennstrecke, sondern auch in den Fabriken in Enstone etabliert werden. "Wir hatten jetzt eine starke Reaktion, vor allem eine positive Reaktion und das hat sich ausgezahlt. Viel wichtiger als das Endergebnis, ist die Einstellung. Das war aber nur ein kleiner Teil des Projekts. Jetzt müssen wir überall im Team diese Arbeitshaltung entwickeln."