Drama bei AlphaTauri: Aus dem erhofften guten Ergebnis wurde wieder nichts. Die Pace des AT04 beim Rennen in Monza vielversprechend, Punkte waren in Reichweite. Update: Liam Lawson versäumte seinen ersten Formel-1-Zähler um sechs Sekunden, Yuki Tsunodas AlphaTauri rauchte bereits auf der Formationsrunde ab.

Liam Lawson frustriert: War so nah an Punkten dran

"Elfter zu werden ist wie Zweiter zu werden", ärgert sich Liam Lawson über die verpasste Gelegenheit auf sein erstes Top-10-Ergebnis in der Königsklasse. "Das ist enttäuschend, wir hätten die Pace für Punkte gehabt." Der Start stellte für beide AlphaTauris ein Problem dar. "Wirklich verloren habe ich nur am Start, und das ist wirklich schade, wenn man so nah dran ist."

Liam Lawson vor Williams und Alpine
Liam Lawson setzte sich gegen Logan Sargeant durch, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Von P12 aus kam der Daniel-Ricciardo-Ersatz beim Start schlecht weg, und verlor seine Position kurzfristig an Nico Hülkenberg und Valtteri Bottas. Ein zweites brenzliges Manöver passierte noch kurz vor Rennende, als Oscar Piastri ihn überholen wollte. "Er kam mit frischen Reifen herangerast und war viel schneller. Aber sie [McLaren] waren auf der Geraden einfach nicht schnell genug", berichtet Liam Lawson.

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Oscar Piastri kam dann nur durch den Notausgang in Kurve eins am AlphaTauri vorbei. Überholen abseits der Strecke - dafür gab es von der Rennleitung eine Fünf-Sekunden-Strafe. In der letzten Runde überholte Lawson noch Logan Sargeant für Platz zwölf, und wurde durch Piastris Strafe einen Platz nach vorne bugsiert - sechs Sekunden von Bottas und seinen ersten Punkten entfernt.

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"Die Pace war eigentlich nicht so schlecht, aber das Rennen ist uns langsam entglitten", so Lawson. Der Reifenverschleiß war bei den hohen Temperaturen vor allem hinten höher als erwartet, die dadurch fast erzwungene Zwei-Stopp-Strategie ging nicht auf. Ein langes Rennen für den Quereinsteiger: Vor allem, weil er die langen Rennen in der Königsklasse noch nicht ganz gewohnt ist.

Positiv: Durch drei Freie Trainings und Zeit im Simulator fühlte sich der Kiwi auf sein zweites Rennwochenende bereits viel besser vorbereitet. Aber: "Ich habe gegenüber der Jungs noch so viel Aufholbedarf", berichtet der 21-Jährige, und kämpft vor allem noch mit den Prozeduren im Cockpit. "Hinter dem Steuer ist einfach so viel zu tun, ich muss manchmal während dem Fahren sogar runterschauen, was ich eigentlich mache."

Yuki Tsunoda sorgt in Monza für Start-Chaos

Yuki Tsunodas Rennen war indes schon vorbei, bevor es angefangen hatte. "Ich hörte komische Geräusche, die entweder vom Getriebe oder dem Motor gekommen sein müssen. Dann habe ich keinen Vortrieb mehr gehabt", erzählt der Japaner. Sein brandneuer Motor mit gerade einmal 500 Kilometern Laufleistung hatte einen Kolbenfresser. "Die Pace sah in den Freien Trainings gut aus, aber es ist, was es ist."

Und das genau beim Heimrennen des italienischen Red-Bull-Ablegers, die Heimat von AlphaTauri in Faenza nur drei Autostunden entfernt. Aber: "Unsere Pace ist seit den letzten drei Rennen ziemlich konstant. Und selbst wenn wir Probleme hatten, sind wir immer stärker zurückgekommen", sieht Tsunoda AlphaTauri trotzdem am aufsteigenden Ast. "Ich freue mich schon auf Singapur."