Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Alfa Romeos Rennen in Ungarn war nach herausragendem Qualifying schon nach ein paar Metern zu Ende. Mit seinem Startunfall zerstörte Guanyu Zhou nicht nur sein, sondern auch Valtteri Bottas' Rennen. Und das auf einer Strecke, die dem C43 genau in die Arme spielte. Und genau dann, wenn es um Zhous Vertragsverlängerung geht, und Theo Pourchaire Druck macht.

Zhou: Gerüchte über Formel-1-Rausschmiss gibt es immer

"Jedes Jahr gibt es Leute, die meinen, dass du deinen Sitz verlieren wirst", meint Zhou Guanyu. Ein Name, der in dem Zusammenhang immer wieder genannt wird, ist Theo Pourchaire. Der Franzose und Alfa-Junior ist derzeit Zweiter in der Formel 2, elf Punkte hinter Frederik Vesti. Das beunruhigt Zhou nicht: "Ich kümmere mich nicht darum, was andere Piloten in ihren Meisterschaften machen."

Zhou Guanyu vs. Valtteri Bottas, Zwischenstand nach Ungarn, Foto: LAT Images / Motorsport-Magazin.com
Zhou Guanyu vs. Valtteri Bottas, Zwischenstand nach Ungarn, Foto: LAT Images / Motorsport-Magazin.com

"Ich muss beweisen, dass ich hierhergehöre", führt Zhou aus. "Dann muss ich mir um junge Fahrer keine Gedanken machen." Den Teamkollegen hat er 2023 im Griff. Im Qualifying-Duell ist er bei der Spezialität des Finnen auf Augenhöhe, bei den Punkten hat Valtteri Bottas mit fünf einen mehr. Im Vorjahr sah das Bild noch ganz anders aus.

Zhou: Muss zeigen, dass ich es verdiene, in der Formel 1 zu sein

Zhou fokussiert sich nur auf seine eigene Leistung. "Wenn ich viele Fehler mache, habe ich keinen Platz in der Formel 1 verdient. Dann ist es richtig, dass andere eine Chance bekommen. Aber wenn ich gut performe, mache ich mir nicht zu viele Sorgen", meint der 24-Jährige. "Mein Ziel in diesem Jahr war es mit Valtteri mitzuhalten. Das tue ich, und das Team ist zufrieden."

Die ersten Vertragsverhandlungen mit Alfa Romeo hätten schon begonnen. Deadline: Ende des Sommers. "Der Samstag in Budapest hat geholfen", verrät Zhou. "Mein Wunsch wäre es, hier zu bleiben. Nach zwei Jahren habe ich mich gut eingelebt." Ganz ausschließen, zu einem anderen Team zu wechseln, will er allerdings nicht. Denn: "Wir müssen einfach schauen, was für mich am besten ist."

Zhou: Verdiene mehrjährigen Vertrag

Am besten wäre für den jungen Chinesen ein mehrjähriger Vertrag. "Ich hätte gern so lange es geht Vertrag. Als Rookie ist ein kurzer normal, aber jetzt suche ich einen längeren", meint der Alfa-Romeo-Pilot. Und gibt sich zuversichtlich: "Letztes Jahr um die Zeit war ich viel besorgter. Aber das Team wirkt zufrieden mit der Besetzung und dem Job, den wir machen."

"Jetzt fokussiere ich mich auf das Wochenende und will die erste Saisonhälfte auf einem Hoch beenden", meint Zhou. Die Low-Downforce-Strecke in Spa spielt nicht unbedingt in die Karten von Sauber, nach dem Hoch in Budapest (Temperaturen und Abtrieb) ist das Team wieder auf dem Boden der Realität angekommen. Lichtblick: "Aber das Auto sollte besser funktionieren als in Silverstone."

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