Die Überschwemmungen in Italien reißen nicht ab. In der Region Emilia Romagna, die vom heftigen Unwetter am stärksten betroffen ist, sind wegen Erdrutsch-Gefahr zahlreiche Straßen gesperrt. An der Entscheidung, den für das Wochenende geplanten Imola Grand Prix abzusagen, zweifelt niemand. Betroffene aus der Region sprechen von einer Katastrophe. Auch Formel-1-Pilot Nyck de Vries schildert mit seiner Irrfahrt durch Italien den Ernst der Lage.

Der niederländische AlphaTauri-Fahrer äußerte sich am Mittwochabend auf Instagram zu seinen Erlebnissen im überschwemmten Italien. De Vries war am Dienstag für einen Werbetag auf dem Weg zum AlphaTauri-Werk in Faenza gewesen. Die Stadt Faenza liegt wie Imola in der norditalienischen Region Emilia-Romagna, die seit Wochenbeginn von Unwetter erschüttert wird.

Überschwemmungen in der Region Emilia Romagna, Foto: Dieter Rencken / RacingNews365
Überschwemmungen in der Region Emilia Romagna, Foto: Dieter Rencken / RacingNews365

"Es hat stark geregnet, Faenza war bereits überflutet und ich kam nicht zu meinem Hotel", schreibt de Vries auf Instagram. "Zurück auf die Autobahn zu fahren war ebenfalls keine Option. Ich saß in einem kleinen Dorf fest, das nur ein einziges, völlig ausgebuchtes Hotel hatte."

Imola-Unwetter: De Vries gestrandet mit McLaren-Team

Schon vor der Absage des Formel-1-Rennens in Imola am Mittwochvormittag waren einige Teams, Journalisten und auch Fahrer nach Italien gereist. Darunter auch ein McLaren-Mitarbeiter, der de Vries' Retter in der Not wurde. "Zum Glück war McLaren im selben Hotel gestrandet und einer der Mechaniker war so nett und hat mir sein Zimmer überlassen."

Doch damit ist die Katastrophen-Fahrt des F1-Piloten noch nicht am Ende. "Am nächsten Morgen wurde der Empfangsbereich des Hotels zur Notunterkunft für Menschen, die in der Nacht ihre Häuser verlassen mussten", schildert de Vries. "Nachdem die Formel 1 das Rennen abgesagt hatte, gab es für mich nur eine Option, um nach Hause zu kommen. Nämlich über Florenz zu fahren."

De Vries: Mit viel Hilfe nach Hause

"Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die Berge habe ich es, dank der Hilfe von Einheimischen und den Behörden mehrerer Dörfer, endlich nach Hause geschafft", schreibt der Niederländer auf Instagram und teilt Bilder von seiner abenteuerlichen Reise, die einen kleinen Einblick in die Zerstörung der Region geben.

Seinen Social-Media-Beitrag nutz der AlphaTauri-Pilot daher, um sich bei seinen Helfern zu bedanken. "Ich danke jeder einzelnen Person, die mir geholfen hat", so de Vries. "Es war herzerwärmend zu sehen, wie die Menschen aufeinander achten und einander helfen. Meine Gedanken sind mit denen, die weiterhin von dieser Tragödie betroffen sind. Bald werde ich zurück in Faenza sein, um mein Team und die Menschen der Region zu treffen."