Um die Zukunft von Ferraris Renndirektor Laurent Mekies ranken sich schon seit Wochen Gerüchte. Allen Versicherungen zum Trotz verdichten sich jetzt die Anzeichen, dass der Franzose, dessen Posten praktisch der zweithöchste im Formel-1-Team der Scuderia ist, sich aus Maranello verabschieden wird. Womöglich noch 2023.

Laut einem Bericht von 'RacingNews365' steht Mekies vor einem Wechsel zu AlphaTauri. Dort soll er Teamchef Franz Tost unterstützen und eine signifikante Umstrukturierung anführen. Für Mekies wäre es eine Rückkehr zum italienischen Red-Bull-Ableger. Von 2003 bis 2014 hatte er dort gearbeitet, war Renningenieur und Chefingenieur gewesen und schließlich zum Leiter für Fahrzeugperformance aufgestiegen.

Formel 1 Team-Check 2023: Muss Ferrari das Konzept wechseln? (11:36 Min.)

Danach war Mekies in die Sport-Abteilung der FIA gewechselt, ehe ihn Ferrari 2018 abwarb. In Maranello überblickte er als Renndirektor das operative Geschäft an der Strecke und arbeitete mit dem 2019 zum Teamchef beförderten Mattia Binotto eng zusammen, unter dem er Zweiter in der internen Hierarchie war.

In Italien waren schon vor Wochen Gerüchte aufgetaucht, wonach sich Mekies nach Binottos Abgang im letzten Winter nach Alternativen umgesehen hätte. Am neuen Teamchef Frederic Vasseur soll es nicht liegen. Die beiden kennen sich seit ungefähr 25 Jahren und sind befreundet.

Im Gegenteil: Vasseur soll versucht haben, Mekies zum Bleiben zu überreden. "Ich vertraue ihm, wir haben eine sehr gute Beziehung, und er wird in der Zukunft eine Säule des Unternehmens sein", streute er ihm am 15. März noch Rosen. Trotzdem soll Mekies' Ferrari-Karriere jetzt vor dem Ende stehen.

Mekies (li.) und Vasseur in Saudi-Arabien, Foto: LAT Images
Mekies (li.) und Vasseur in Saudi-Arabien, Foto: LAT Images

Für AlphaTauri wäre die Heimkehr von Mekies nach einem Stint bei einem Top-Team ein großer Gewinn. Die zweite Mannschaft des Red-Bull-Konzerns braucht dringend neuen Schwung. Vom Absturz des Vorjahres hat sie sich nicht erholt, und der Start in die Saison 2023 war schwach, mit nur einem glücklichen Punkt in drei Rennen. Teamchef Franz Tost sprach gar davon, dass er seinen Ingenieuren nicht mehr traue.

Vorerst soll Mekies in Zukunft Tost bei seiner Arbeit als Teamchef unterstützen. Denkbar wäre, dass er langfristig den Posten übernehmen könnte. Immerhin ist der Österreicher, der das Team seit der Übernahme durch Red Bull anführt, inzwischen 67 Jahre alt.

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull (123 Punkte)
  • 2. Aston Martin (65 Punkte)
  • 3. Mercedes (56 Punkte)
  • 4. Ferrari (26 Punkte)
  • 5. McLaren (12 Punkte)
  • 6. Alpine (8 Punkte)
  • 7. Haas (7 Punkt)
  • 8. Alfa Romeo (6 Punkte)
  • 9. AlphaTauri (1 Punkt)
  • 10. Williams (1 Punkt)