Vor zwei Wochen durfte Renault noch jubeln: Damals wurde Fernando Alonso Formel 1 Weltmeister. In Suzuka gab es trotz einer doppelten Podestankunft keinen Grund zur Freude. Und das gleich aus mehreren Gründen.

Einer ist ganz klar der verlorene Sieg von Giancarlo Fisichella, der in der letzten Runde von Kimi Räikkönen überholt wurde. "Natürlich bin ich enttäuscht, aber es ist immer noch ein gutes Ergebnis für das Team", versucht der Römer die verpasste Gelegenheit locker zu nehmen. "Das Team sagte mir dann, dass Kimi immer näher kam, besonders als ich in der 130R von einem Hinterbänkler aufgehalten wurde. Er war im letzten Teil der Runde sehr schnell und ich gab alles ihn zurückzuhalten, aber ich schaffte es nicht."

Teamboss Flavio Briatore zeigte sich unterdessen weniger über den verpassten Sieg als vielmehr über eine Anordnung der FIA verärgert: "Das größte Problem war, dass die Rennleitung uns bat Klien noch einmal vorbeizulassen, obwohl wir das schon getan hatten. Das hat Alonso neun Sekunden gekostet. Dadurch steckte er in stärkerem Verkehr und konnte landete beim Boxenstopp hinter Räikkönen."

Aus dem gleichen Grund war auch der Weltmeister mit dem Rennen nicht zufrieden. "Es hört sich seltsam an, aber ich bin nach dem 3. Platz ziemlich enttäuscht", ärgerte sich Alonso. "Das Auto fühlte sich fantastisch an und wir waren heute vielleicht zum ersten Mal seit dem Saisonstart mit McLaren auf Augenhöhe. Obwohl wir vor ihnen starteten, konnten wir daraus kein Kapital schlagen."

Dennoch liegen die Gelb-Blauen nun in der Teamwertung zwei Punkte vor den Silbernen. Mit einer neuen Motorenausbaustufe im Rücken sieht sich Briatore nun für das Finale in einer Woche in China bestens gerüstet. "Es ist alles drin."