Der WM-Kampf zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton war beim Sao Paulo GP in Brasilien von einem Hin und Her gekennzeichnet. Trotz der Startplatzstrafe von Rivale Hamilton konnte Verstappen nichts gegen den Mercedes-Piloten ausrichten, sodass sich der Niederländer schließlich nur mit Position zwei zufriedenbeben musste.

Die WM-Führung Max Verstappens ist damit wieder auf 14 Punkte zusammengeschmolzen. Bei noch drei verbliebenen Rennen eine knappe Ausgangslage. Auch in Hinblick auf die kommenden Rennen vermutet Red Bull daher Böses.

Red Bull einsichtig: Mercedes einfach zu schnell

Beim Start lief für Red Bull noch alles nach Plan. Max Verstappen konnte sich noch vor Kurve eins die Führung schnappen, ehe Teamkollege Sergio Pérez ebenfalls an Valtteri Bottas vorbeiging und eine kurzzeitige Doppelführung perfekt machte. "Wir hatten einen guten Start. Es war wichtig nach vorne zu kommen", so Verstappen nach dem Rennen.

In der Startphase des Grand Prix kam Lewis Hamilton allerdings bald an Pérez vorbei, wodurch alles auf ein Duell zwischen den beiden WM-Kontrahenten hinauslief. "Ab einem Punkt war er hinter mir und ich konnte sehen, wie viel Pace in ihm steckte." Diese Pace konnte Verstappen schließlich aber nicht mitgehen. "Wir waren einfach ein bisschen zu langsam."

Für Red Bull liegt die Stärke von Mercedes vor allem beim hohen Topspeed begraben. "Deswegen musste ich meine Rundenzeit in den Kurven herausholen. Das war mit den Reifen sehr hart und ist auf dieser Strecke ist das nicht ideal", betont Verstappen, der sich aufgrund dieser Tatsache dennoch über seinen zweiten Platz zufrieden zeigt .

Das habe letztlich aber auch beim schlussendlichen Manöver Hamiltons den Ausschlag gegeben, wie Verstappen erklärt: "Als wir auf Kurve vier zugefahren sind, wusste ich, dass er mich überholen würde, weil er super nah dran war. Ich habe schon seit den zwei Runden davor mit der Traktion und meinen Reifen zu kämpfen gehabt."

Verstappen drückt Hamilton raus: War am sichersten

Bevor Hamilton Verstappen die Rennführung streitig machen konnte, kam es an derselben Stelle zu einer strittigen Situation. Lewis Hamilton versuchte, den Red-Bull-Piloten außen in Kurve vier zu überholen. Der hielt jedoch dagegen und bremste seinerseits spät in die Kurve, wodurch er im Ausgang von der Strecke kam und Hamilton daneben verhungern ließ. Der Vorfall wurde von der FIA notiert, zu einer weiteren Untersuchung der Rennstewards kam es in der Folge aber nicht. Zum Unmut von Mercedes.

"Natürlich habe ich versucht, in der Kurve vorne zu sein", blickt Verstappen zurück. "Ich habe ein bisschen später gebremst und meine Reifen waren schon etwas mitgenommen. Ich war am Limit vom Grip und habe den Scheitelpunkt nicht ganz erwischt.

Laut Verstappen sei es in diesem Moment sogar notwendig gewesen, die Strecke zu verlassen: "Es war sicherer, weiter rauszufahren. Ich bin glücklich, dass die Stewards entschieden haben, uns fahren zu lassen." Auch Dr. Helmut Marko teilt diese Ansicht: "Verstappen war vorne. Dann ist er rausgefahren und auch Hamilton ist rausgefahren. Das war ganz klar ein Racing Incident.

Lewis Hamilton zog am Ende von Max Verstappen davon, Foto: LAT Images
Lewis Hamilton zog am Ende von Max Verstappen davon, Foto: LAT Images

WM-Vorsprung schmilzt: Red Bull macht sich Sorgen

Max Verstappen kann seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft mit 14 Punkten zwar behalten, der Formel 1 stehen allerdings noch drei Strecken bevor. Die kommenden beiden Grands Prix in Katar und Jeddah feiern dabei ihre Permiere in der Königsklasse.

Red-Bull-Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko will sich beim Kräfteverhältnis zwischen Red Bull und Mercedes zwar noch nicht festlegen, hat für den Saudi-Arabien GP aber schon eine Vorahnung. "Jeddah wird ganz klar Mercedes [liegen]." Auch in Hinblick der aktuellen Mercedes-Stärke auf den Geraden zeigt sich der Österreicher daher besorgt. "Es ist alarmierend", beschreibt Dr. Helmut Marko die aktuelle Situation Red Bulls nach dem Brasilien GP.

Verstappen drängt Hamilton ab! Warum gab es keine Strafe? (17:04 Min.)