Red Bull lässt das Kriegsbeil zwischen sich und Mercedes vor dem Formel-1-Rennen in Österreich am Wochenende nicht ruhen. Nachdem die Weltmeister den Heckflügel des RB16B bei der FIA bemängelten, sind die Herausforderer auf Revanche aus. WM-Leader Max Verstappen fordert von der FIA eine Überprüfung des Mercedes-Frontflügels. Die Teamführung der Österreicher will den Spieß umdrehen.

"Ich denke, Paul Ricard hat gezeigt, dass alles korrekt abgehandelt wurde", sagt Verstappen mit Blick auf den Heckflügel des eigenen Autos. Mercedes hatte nach dem vierten Saisonrennen in Barcelona beanstandet, dass dieser über die vom Reglement erlaubten Toleranzen hinaus flexibel sei. Die Offiziellen verschärften daraufhin die Tests, welche beim Grand Prix von Frankreich am vergangenen Wochenende in Kraft traten.

Red Bull belegte mit Max Verstappen und Sergio Perez die Plätze eins und drei. Der RB16B zeigte auch unter den neuen Testvorgaben keinerlei Auffälligkeiten. "Wir haben gezeigt, dass unsere Performance nicht von einem flexiblen Flügel oder Reifendrücken abhängt", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Erfolg in Le Castellet. Gleichzeitig kündigte der Brite im Interview auf Sky Sports F1 an der Seite von Toto Wolff an, dass Red Bull auch abseits der Rennstrecke auf Revanche aus ist.

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"Das war Payback für Barcelona und in ein paar Wochenenden kriegt er [Wolff] es auch für den Frontflügel", sagte er. Red Bull begann unmittelbar nach der durch den Konkurrenten losgetretenen Aerodynamik-Debatte, die Flexibilität des Frontflügels von Mercedes in Frage zu stellen. Im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com erklärte Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko, dass sein Team bei den Offiziellen bereits aktiv geworden ist.

Red Bull hat FIA bereits informiert

"Wir sind nur ein teilnehmendes Team. Wir haben das der FIA gemeldet, die wird Maßnahmen umsetzen und die respektieren wir", so der Österreicher. Die von der FIA in Baku angebrachten Markierungen, welche die Verformung des Flügels auf den Kamerabildern sichtbar machen sollen, seien Beweis genug.

"Vielleicht sehen sie sich mal die Videos an, da kann man sogar die Sticker gut lesen", sagte Marko. Christian Horner schlug in dieselbe Kerbe: "Ich denke, es gab über das Wochenende ziemlich viel Videomaterial, also vertrauen wir der FIA, dass sie diese Dinge kontrolliert."

Verstappen legte vor dem ersten der beiden Rennen auf dem Red Bull Ring nach und forderte ebenfalls von der FIA, aktiv zu werden. "Ich denke, wenn du den Heckflügel checkst, solltest du auch den Frontflügel überprüfen, denn der hat einen viel größeren Einfluss auf das Auto", so der 23-jährige Niederländer, der in der Weltmeisterschaft zwölf Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Lewis Hamilton hat. "Es liegt an der FIA, diese Tests durchzuführen, denn sie haben sie für den Heckflügel ja offensichtlich gemacht."