Jetzt also doch nicht: Best Water Technologies (BWT), österreichischer Spezialist für Wasseraufbereitung und bisheriger Titelsponsor von Racing Point, wechselt in der Formel-1-Saison 2021 nicht zu einem anderen Team und sorgt dort für eine Revolution der Teamfarben. Zuletzt waren Gerüchte umhergegangen, das Unternehmen spanne 2021 mit Williams oder Haas zusammen. „Mick Schumacher in Pink?“, hieß es da bereits.

Jetzt steht also fest: nein. Stattdessen könnte man nun die Frage bei einem anderen deutschen Formel-1-Fahrer stellen, nämlich Sebastian Vettel. Hintergrund: Am heutigen Mittwoch, genau eine Woche vor der Präsentation von Team und Auto, verkündete sein neues Aston Martin F1 Team, direkter Nachfolger Racing Points, weiterhin mit BWT zu arbeiten. Also doch keine Rückkehr des berühmten British Racing Green in der Königsklasse?

Aston Martin Formel-1-Team betont: Look 2021 anders

Doch. Aus der Pressemitteilung des britischen Teams zur Bekanntgabe BWTs geht klar hervor, dass es sich nicht länger um ein Titelsponsoring handeln wird. Ohnehin hatte Aston Martin mit dem IT-Dienstleister Cognizant schon vor Wochen einen neuen Titelsponsor präsentiert. Stattdessen wird es sich bei BWT um eine reguläre Partnerschaft wie mit jedem anderen Sponsor auch handeln.

Offensiv thematisiert Aston Martin auch gleich: Der Look des Teams und Boliden wird sich 2021 trotz einer bis 2017 zurückreichenden Geschichte mit BWT sehr deutlich gegenüber den Vorjahren ändern. Die Rede ist von einer völlig neuen Grundfarbe. Also mit großer Wahrscheinlichkeit Grün. Die BWT-Verlängerung werde einzig dazu führen, dass dezente BWT-Markenakzente und deren Logos weiterhin Bestandteil der Optik sein werden, heißt es weiter. Aber nicht länger prägend für das Design.

BWT färbte Force India seit 2017 pink

BWT stieß 2017 zu dem damals noch Force India genannten Team. Seitdem wurden die Boliden in pinker Farbe lackiert und gerne als ‚Pink Panther‘ bezeichnet. Sonderlich beliebt waren die Farben intern allerdings offenbar nie so recht. "Gelb war immer meine Farbe, aber in der Vergangenheit musste ich es Pink halten. Jetzt konnte ich endlich zurück zu einem gelben Helm wechseln“, sagte am Dienstag erst Ex-Pilot Sergio Perez, jetzt bei Red Bull und wieder mit Freiheiten bei seinem Helmdesign.

Sebastian Vettel und die Fans des viermaligen Formel-1-Weltmeisters müssen sich nun also keinerlei Sorgen dieser Art machen. Schrill und pink wird der Aston-Martin-Look ganz sicher nicht. Sehr viel mehr geht es beiden Parteien darum, gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit zu kämpfen und Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen, heißt es in der Aussendung.

Formel 1 will weniger Plastik: BWT zieht mit

So will BWT den Plastikverbrauch und damit Abfall und Umweltverschmutzung durch wiederverwendbare Gefäße und recyclebare Wasserfilter reduzieren. „Ich bin stolz, dass wir weiterhin dieses wundervolle Team unterstützen und mit Aston Martins Rückkehr in die Formel 1 ein neues Kapitel beginnen“, sagt Andreas Weißenbacher, CEO bei BWT. Über den sportlichen Durchbruch im Vorjahr habe man sich sehr gefreut.

Sergio Perez und Esteban Ocon waren schon 2017 als 'Pink Panther' unterwegs, Foto: LAT Images
Sergio Perez und Esteban Ocon waren schon 2017 als 'Pink Panther' unterwegs, Foto: LAT Images

„Neben dem Erfolg auf der Strecke werden wir mit Aston Martin daran arbeiten, seine Ziele abseits der Strecke zu erreichen und nachhaltiger zu werden“, ergänzt der Österreicher. Diese Mission passt perfekt zu den Vorgaben der Formel 1. Die Königsklasse hatte sich zuletzt als eine Facette ihrer neu gestalteten Kampagne „We Race As One“ unter vielen anderen Punkten auf die Fahnen geschrieben, den Anteil von Plastikflaschen und -geschirr im Fahrerlager zu reduzieren.

Teamchef Otmar Szafnauer freut sich ebenfalls über die Verlängerung der Zusammenarbeit. „Unsere Freunde von BWT waren loyale Unterstützer des Teams und ich freue mich, dass sie sich entschieden haben, auch der Partner von Aston Martin zu sein. BWT wird uns unterstützen, in allen Bereichen nachhaltiger zu werden, vor allem an der Strecke“, sagt der 56-Jährige. „Dies ist eine starke und historische Partnerschaft, die nun in eine wichtige neue Ära schreitet.“