Sergio Perez hat seine ersten Fahrten als neuer Stammfahrer bei Red Bull Racing hinter sich gebracht. Am Dienstagabend flutete das Formel-1-Team aus Milton Keynes das Internet mit unzähligen Bildern, Clips und Videos der ersten Runden des Mexikaners in einem zwei Jahre alten RB15 aus der Saison 2019, spät folgten dann die ersehnten ersten Aussagen Perez‘ zu seinem Debüt.

Den RB15 durfte Perez in Silverstone ohne Kilometerbegrenzung pilotieren. Aktuelle Boliden dürfen nur im Rahmen sogenannter Filmtage für maximal 100 Kilometer bewegt werden. Ein solcher Test im neuen RB16B ist am Mittwoch für Perez und Teamkollege Max Verstappen in Silverstone angesetzt.

Silverstone-Wetter verschiebt Perez-Debüt

Genau dort ließ es Perez schon an gleich beiden Vortagen krachen. Bereits am Montag fuhr ‚Checo’ erstmals in einem Red Bull auf die Strecke - mit Verzögerung. Das typisch regnerische britische Wetter hatte sein Debüt lange Zeit hinausgezögert. Erst am Nachmittag kam Perez in den Genuss und drehte erste kurze Runs, um seine Sitzposition zu optimieren, die Pedalerie anzupassen und sich an die Abläufe bei Red Bull zu gewöhnen.

Am Dienstag standen daraufhin auch längere Runs und Vorbereitungen auf Rennwochenenden auf dem Programm Perez’. Am Abend äußerte sich der Mexikaner erstmals zu seinem ersten Einsatz in neuen Farben.

Perez stichelt gegen Racing Point: Pink ist Geschichte

Gerade die neuen Farben sind dem Mexikaner dabei besonders wichtig. "Gelb war immer meine Farbe, aber in der Vergangenheit musste ich es Pink halten. Jetzt konnte ich endlich zurück zu einem gelben Helm wechseln“, sagte der 31-Jährige schon kurz zuvor mit einem kleinen Seitenhieb in Richtung der Sponsorenvorgaben bei seinem Ex-Team Racing Point in einem kurzen Video. Darin hatte Perez sein neues Helmdesign samt mexikanischer Flagge und seinem Leitspruch „Never give up“ präsentiert.

Sergio Perez freut sich: Endlich Freiheit beim Helmdesign, Foto: Red Bull
Sergio Perez freut sich: Endlich Freiheit beim Helmdesign, Foto: Red Bull

Seine ersten Runden im Red Bull erfüllten dann erst den wahren Traum - oder besser gesagt schon ein Detail beim ersten Anblick des Boliden in der Garage. „Es war klasse. Meinen Namen auf dem Auto zu sehen, ist etwas ganz Besonderes. Da wird ganz klar ein Traum wahr“, schwärmt Perez.

Sergio Perez: Was bei Red Bull alles anderes ist

Mit seinem Programm zeigt sich der Mexikaner hochzufrieden - auch wenn es nicht das aktuelle Auto gewesen sei und ein Red Bull sich deutlich von allem ihm Bekannten bei Racing Point unterscheide. „Es ist noch immer ein F1-Auto“, erklärt Perez. „Aber die Sitzposition ist schon anders, das Lenkrad, die Bremsen, die Knöpfe, Abläufe, der Motor und die Leistungsfreigabe, das Drehmoment, einfach so viele Dinge sind anders. Aber ich kann sehen, dass dieses Team über so viel Potenzial verfügt!“

Sergio Perez zeigt seinen ersten Red-Bull-Helm mit Schumi-Motto (01:44 Min.)

Um all das kennenzulernen, ermöglichte Red Bull Perez überhaupt erst diesen zusätzlichen Test am Montag und Dienstag. Außergewöhnlich ist das nicht. Ähnliche Vorbereitungen gewährte schon im vergangenen Jahr Renault Fernando Alonso. Genauso verfahren AlphaTauri mit Yuki Tsunoda und Ferrari mit Carlos Sainz und Junior Mick Schumacher. Haas selbst verfügt nicht über die Möglichkeit, ein altes Auto einzusetzen.

Perez froh: Bei Testfahrten jetzt voller Fokus auf Pace

Hinzu kommen heutzutage intensive Vorbereitungen im Simulator. „Da haben wir schon jede Menge Arbeit verrichtet. Viele Tage im Simulator“, berichtet Perez. „Ich bin zufrieden mit den Fortschritten, die wir dabei erzielt haben, dass ich mich im Auto wohlfühle.“

Das sei gerade 2021 wichtig, so Perez. Immerhin stehen beim Wintertest in Bahrain jedem Fahrer nur eineinhalb offizielle Testtage zur Verfügung. „So kann ich mich dort dann direkt auf die Performance konzentrieren“, sagt Perez. „Denn eineinhalb Tage sind eigentlich nichts. Je mehr wir hier [in Silverstone] erledigen, desto besser werde ich für den Test in Bahrain vorbereitet sein.“

Noch dazu sei es elementar, sein neues Team kennenzulernen. „Das hilft dabei, flüssigere Gespräche zu führen, wenn es darum geht, wie ich erkläre, dass sich das Auto anders anfühlt“, erklärt der Mexikaner. „Außerdem kenne ich jetzt schon ein paar Gesichter und kann mit den Jungs scherzen.“