In Silverstone führen die beiden Formel-1-Piloten Carlos Sainz und Romain Grosjean nach dem Großbritannien GP weiter einen kleinen Krieg der Worte um Defensiv-Manöver. Nachdem Grosjean sich am Donnerstag in der Pressekonferenz uneinsichtig zeigte, erneuerte Sainz kurz darauf seine Kritik.

Grosjean hatte Sainz am letzten Sonntag auf der Hangar-Geraden mit einem Zucken in die Fahrbahn versucht abzuwehren. Sainz drückte sich vorbei, kritisierte Grosjeans Fahrweise danach als "inakzeptabel." Grosjean, der dafür vom Rennleiter verwarnt wurde, sah kein Problem: Weder sei es in der Anbremszone gewesen, noch hätte er Sainz keinen Platz gelassen.

Sainz kontert Grosjean: Lücke spielt keine Rolle

Diese Argumente ziehen bei Sainz nicht. "Es spielt keine Rolle, ob du rechts eine Lücke lässt, wie er behauptet, dass er getan hätte", widerspricht der McLaren-Pilot. "Du kannst nicht auf den Fahrer hinter dir reagieren, du musst deine Defensiv-Linie wählen."

"Er hat ganz klar darauf gewartet, dass ich mein Manöver starte, um mich dann abzuschneiden", ist sich Sainz sicher. "Ich glaube, das ist einfach inakzeptabel. Wenn ich die Chance habe, werde ich es ihm sagen."

Platz war zwischen Sainz und Grosjean genügend vorhanden, Foto: LAT Images
Platz war zwischen Sainz und Grosjean genügend vorhanden, Foto: LAT Images

"Ich denke, er wird auch zustimmen, wenn er sich in meine Position versetzt", glaubt Sainz. "Allerdings wird er es wahrscheinlich nicht in den Medien zugeben. Aber mit dem Speed, den wir in der Formel 1 heute draufhaben, weiß er wohl genauso, dass das, was er macht, nicht korrekt ist."

FIA-Rennleiter Michael Masi hatte bereits am Sonntag nach dem Rennen weitere Diskussionen zum Thema im dieswöchigen Fahrer-Briefing angekündigt. Es soll klarer werden, was denn auf den Geraden an Defensiv-Manövern erlaubt ist und was nicht.