Seit dem Wechsel von Carlos Sainz zu Ferrari wurde gemunkelt, dass man Sainz nur nach Maranello geholt habe, um hinter Charles Leclerc die zweite Geige zu spielen und als Nummer 2 Leclerc zu Siegen zu verhelfen.

Doch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat dem gegenüber der italienischen Sportzeitung "Gazzetta dello Sport" dem eine klare Absage erteilt. Zumindest was den Saisonstart angeht. Binotto meinte: "Wir wollen nicht von vornherein eine Nummer 1 und eine Nummer 2 im Team festlegen. Die wichtige Sache ist es, dass für beide klar ist, dass Ferrari an erster Stelle kommt. "

Entscheidung fällt auf der Strecke

Doch das soll nicht unbedingt auch für den weiteren Saisonverlauf so bleiben. "Es muss sich immer auf der Strecke entscheiden", sagt Binotto, "Wie damals zu Zeiten von Michael Schumacher, der jedes Jahr auf einer Stufe mit seinem Teamkollegen gestartet ist, aber nach drei Rennen wusste man schon wer der Nummer-1-Pilot sein würde".

In der letzten Saison legte sich Ferrari bereits vor Saisonbeginn auf Sebastian Vettel als Nummer 1 fest, was bei den ersten Saisonrennen zu Problemen geführt hatte, da Leclerc auf Anhieb mit seinem Teamkollegen mithalten konnte. In Australien wurde er noch zurückgepfiffen, in Bahrain durfte Leclerc an Vettel vorbei.

Die Erwartungen, die Ferrari in Carlos Sainz setzt sind hoch. Zu Beginn müsse sich Carlos aber noch etwas einleben meint Binotto: "Wir denken, dass das erste Jahr ein bisschen komplizierter ist. Carlos muss zuerst den Wagen und die Mannschaft verstehen. Aber ich bin sicher, dass er sehr schnell sein wird. Carlos hat das Zeug dazu, mit Ferrari Weltmeister zu werden."

Binotto: Leclerc kann stärkster Fahrer der Geschichte werden

Trotz dieser Rosen, die der Ferrari-Teamchef Sainz streut, ist allerdings auch bekannt, dass man bei Ferrari sehr große Stücke auf Charles Leclerc setzt. Binotto sagte über den Monegassen: "Wir haben viel in Charles investiert, in der Formel 3, der Formel 2 und heute in der Formel 1, wo er sich immer weiterentwickelt hat. Wir hoffen, dass er dieses Jahr noch stärker sein wird wie jemals zuvor. Er kann der stärkste Pilot in der Geschichte der Formel 1 werden", sagt Mattia Binotto zuversichtlich.