Der Start der Formel-1-Saison 2020 ist wegen der Coronavirus-Pandemie noch nicht in Sicht. Motorsport-Magazin.com nutzt die Zwangspause für eine neue Serie historischer Beiträge - 'On this day'. Heute: 15. Mai. Der Krieg der Sterne zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg eskaliert mit dem Mercedes-Clash beim Spanien GP 2016.

Formel 1 heute vor 4 Jahren: Hamilton vs. Rosberg eskaliert in Crash

Lewis Hamilton und Nico Rosberg verband seit Beginn ihrer Zusammenarbeit bei Mercedes eine ausgeprägte Rivalität. Immer wieder gab es zwischen den beiden persönliche Sticheleien und auch auf der Rennstrecke wurde es mehrmals eng. Den ersten großen Krach gab es beim Grand Prix von Belgien 2014, als es zu einer Kollision kam, bei der Hamilton einen Plattfuß erlitt. Beim Grand Prix von Spanien 2016 erreichte der Mercedes-Clash jedoch seinen absoluten Höhepunkt.

Der in den ersten vier Saisonrennen arg gebeutelte Hamilton hatte sich zum dritten Mal in der Saison auf der Pole Position qualifiziert. Während Rosberg saisonübergreifend sieben Rennen in Folge gewann, lag Hamiltons letzter Grand-Prix-Triumph angesichts vieler Probleme ein halbes Jahr zurück. Der Brite wusste um die Notwendigkeit, seinen Bann beim Rennen in Barcelona endlich zu brechen und den Durchmarsch seines Stallgefährten zu stoppen.

Beim Run auf die erste Kurve überrumpelte ihn Rosberg. Hamilton blieb jedoch dran und setzte mit deutlich mehr Schwung aus der dritten Kurve heraus zum Konter an. Rosberg reagierte und versuchte innen dicht zu machen. Sein Rivale steckte nicht zurück, musste auf die Wiese ausweichen, verlor die Kontrolle über seinen Mercedes und riss den Führenden mit sich ins Kiesbett.

Beide Fahrer mussten das Rennen beenden, die Chance auf 43 Punkte war für das Team verloren. Für Mercedes war es ein Tag, an dem es nur Verlierer gab. Der große Gewinner dieses Super-GAU hieß Max Verstappen. Der Niederländer fuhr in seinem ersten Rennen für Red Bull einen sensationellen Sieg ein, der ihn im Alter von 18 Jahren und 228 Tagen zum jüngsten Sieger in der Geschichte der Formel 1 machte.

Der Crash zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg war für Mercedes eine Katastrophe, Foto: LAT Images
Der Crash zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg war für Mercedes eine Katastrophe, Foto: LAT Images

Formel 1 heute vor 32 Jahren: Ayrton Sennas legendärer Monaco-Lapsus

Ayrton Senna galt 1988 noch nicht ganz als der König von Monaco, als der er in der Formel 1 heute und wahrscheinlich auch bis in alle Ewigkeit angesehen wird. Doch nach seinem ersten Erfolg im Jahr zuvor, war Senna 1988 nach seinem Wechsel von Lotus zu McLaren drauf und dran, das Kunststück mit einem dominanten Start- und Ziel-Sieg ein zweites Mal zu vollführen.

In der Qualifikation deklassierte er seinen Teamkollegen Alain Prost um sage und schreibe anderthalb Sekunden. Im Rennen hatte er bis zur 54. Runde einen komfortablen Vorsprung von 50 Sekunden auf den Franzosen herausgefahren. Dieser begann jedoch mit wiederholt schnellsten Rennrunden Druck auf Senna auszuüben. Obwohl auf der Strecke weit voraus, nahm der Leader den Fehdehandschuh auf und reagierte mit einer schnelleren Pace.

Erst als Teamchef Ron Dennis den Brasilianer dazu aufforderte, das Tempo zu mäßigen und den Doppelsieg nicht zu gefährden, ging Senna vom Gas. Dadurch aus seinem Rhythmus geraten, verlor dieser elf Runden vor Schluss kurz die Konzentration. Ausgangs der zweiten Portier-Kurve, welche die Fahrer zum Tunnel führt, setzte er das Auto in die Leitplanke und musste sein Rennen beenden.

Senna war derart wütend mit sich selbst, dass er von der Unfallstelle geradewegs in seine nahe gelegene Wohnung verschwand und erst spät am Abend, als das Team bereits zusammenpackte, wieder im Fahrerlager auftauchte. "Dieses Verhalten war sehr untypisch für ihn. Es zeigte einfach, wie aufgebracht er über seinen Fehler war", so sein damaliger Teamchef Ron Dennis einige Jahre später.

Ayrton Sennas Unfall beim Monaco GP 1988 war ein prägender Moment in der Karriere des Brasilianers, Foto: Sutton
Ayrton Sennas Unfall beim Monaco GP 1988 war ein prägender Moment in der Karriere des Brasilianers, Foto: Sutton

Formel 1 heute vor 34 Jahren: Tödliches Le Castellet

Elio de Angelis verstirbt einen Tag nach seinem Unfall bei Testfahrten in Le Castellet am 14. Mai 1986. Der Italiener kam mit seinem Brabham bei rund 300 km/h in der La Verrière von der Strecke ab, woraufhin das Auto in Flammen aufging. Die unzureichend ausgerüsteten Streckenposten benötigten mehrere Minuten, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Auch der Transport des verletzten Piloten verzögerte sich aufgrund des Fehlens eines Rettungshubschraubers dramatisch.

De Angelis hatte trotz des High-Speed-Unfalls lediglich ein gebrochenes Schlüsselbein und leichte Verbrennungen am Rücken erlitten, verstarb 29 Stunden später im Krankenhaus jedoch an einer Rauchvergiftung. Grund für den tragischen Unfall soll der Bruch des Heckflügels gewesen sein. Der dreifache Grand-Prix-Sieger de Angelis wurde nur 28 Jahre alt.

Elio de Angelis im Brabham BT55, Foto: Sutton
Elio de Angelis im Brabham BT55, Foto: Sutton

Was sonst noch geschah:

Vor 26 Jahren: Michael Schumacher gewinnt zum ersten Mal in Monaco. Nachdem der Kerpener 1993 von einem Defekt am ersten Triumph in den Straßen des Fürstentums gehindert wurde, gelang ihm im Benetton ein Jahr später ein dominanter Sieg. Von der Pole Position aus gewann er den ersten Grand Prix nach dem Tod von Monaco-Seriensieger Ayrton Senna mit über einer halben Minute Vorsprung auf McLaren-Pilot Martin Brundle. Platz drei ging an Gerhard Berger im Ferrari.

Vor 37 Jahren: Beim Grand Prix von Monaco gelingt Keke Rosberg mit einem taktischen Geniestreich der zweite Sieg seiner F1-Karriere. Von Position fünf aus entschieden sich der damals amtierende Weltmeister und sein Williams-Team trotz nasser Strecke für einen Start auf Slicks. Auf abtrocknender Strecke übernahm Rosberg mühelos die Führung, die er vor Nelson Piquet (Brabham-BMW) und Alain Prost (Renault) ungefährdet über die Ziellinie brachte.