Toro Rosso war in den Formel-1-Trainings von Baku Best of the Rest. Daniil Kvyat und Alexander Albon stachen nicht nur das Mittelfeld, sondern auch Pierre Gasly im Red Bull aus. Ganz fehlerfrei verlief der Tag für die Jungbullen aber nicht. Kvyat musste mit technischen Problemen erst lange zu sehen und versenkte seinen STR14 dann in der Mauer. Der Russe nahm es gelassen - und das lag nicht daran, das er am Freitag Geburtstag hatte.

Dass er nach nur neun Runden am Freitag im Qualifying ein Problem bekommen könnte, glaubt Kvyat nach Platz sechs im 2. Freien Training nicht. "Ganz locker, ich hätte nach der zweiten Runde schon zurück an die Box kommen und nach Hause gehen können, wenn ich ehrlich bin", gibt sich der 25-Jährige gelassen.

Wenn es nach ihm geht, kann auch an jedem Rennwochenende Gullydeckel-Chaos herrschen: "Vielleicht sollten wir erst am Samstag an die Strecke kommen. Wir kennen sowieso fast alle Rennstrecken. Auf den neuen könnten wir dann eine Extrasession machen. Aber natürlich ist jeder Fahrer anders. Manche brauchen vielleicht fünf Stunden, aber ich nicht."

Kvyat: Defekt und Unfall gehören dazu

Seinen Unfall sieht er auch als Konsequenz der langen Reparaturpause zu Beginn der Session, weil die Servolenkung an seinem Boliden Ärger machte. "Ich habe 50 Minuten verloren, weil wir ein Problem mit dem Lenkrad hatten. Ich musste das Limit finden, und manchmal wenn du hier das Limit suchst, endet das mit einem Einschlag in die Wand", erklärt Kvyat.

Der Crash selbst war relativ schnell erklärt: "Es war windig. Ich habe mich verbremst und hatte dann ein heftiges Übersteuern. Das Heck ist in der Wand eingeschlagen und die Front dann auch. So ist das passiert. Wir haben zu Beginn der Session Zeit verloren und dann diesen Unfall gehabt. Aber das ist beides Teil des Spiels."

Formel 1 2019: Brennpunkte vor dem Aserbaidschan GP (06:57 Min.)

Albon und Kvyat optimistisch: Toro Rosso in Baku im Q3

Kvyat hat leicht Reden, schließlich passte der Toro Rosso ihm und Kollege Albon von der ersten Runde an wie ein Maßanzug. "Ich konnte mich über die Balance nicht beschweren, wie immer. Wir haben dieses Jahr was das angeht keine Probleme. Das Auto liegt auf den meisten Strecken gut. Das ist sehr gut", freut sich Kvyat.

Er lag am Ende des Tages zwar nur wenige Tausendstel vor Carlos Sainz im McLaren, auf den Rest der Mittelfeldkonkurrenz hatten Toro Rosso aber gehörig Luft. Sieben Zehntel und mehr nahmen Kvyat und Albon den Gegnern von Renault, Haas & Co. ab.

"Der Tag war vielleicht etwas kürzer als wir es uns gewünscht hätten, aber es war wohl genug, denn das Auto lag vom ersten Moment an gut", so Albon. Der Rookie war 2018 in der Formel 2 auf dem Baku City Circuit siegreich.

Der Thailänder ist optimistisch, dass es mit der guten Form mit dem ersten Q3-Einzug des Teams in diesem Jahr klappen kann. "Ich denke, wir haben eine gute Chance ins Q3 zu kommen. Das wird unser Hauptziel. Wir haben hier stärker begonnen als in Melbourne, Bahrain und China", glaubt er an seine Chance.

Kvyat ist ebenfalls mehr als guter Dinge: "Ich denke, jede meiner Runden war konkurrenzfähig. Wir müssen nur daran arbeiten, diese Konkurrenzfähigkeit zu konservieren. Wichtig ist, dass die Pace da war. Der Rest [Defekt und Unfall] ist nicht so wichtig."