Ferrari hat mit seinem ersten Update für den SF90 in der Formel-1-Saison 2019 gleich zum Einstand eine große Show geliefert. Im Training zum Aserbaidschan GP in Baku schüttelten Sebastian Vettel und Charles Leclerc die gesammelte Konkurrenz deutlich ab.

Dem ersten Verfolger, WM-Leader Lewis Hamilton, fehlten stramme sieben Zehntel auf die Tagesbestzeit Leclercs. Auch auf Vettel waren es noch mehr als drei Zehntelsekunden. Max Verstappen rangierte fast eine Sekunde hinter der Pace, Valtteri Bottas sogar etwas mehr.

Vettel: Für finales Update-Fazit noch zu früh

Haben die Neuerungen als aus dem Stand eingeschlagen wie eine Bombe? "Das ist noch etwas schwierig zu bewerten, denn es ist vielleicht nicht die beste Strecke, um das genau zu lesen. Außerdem war es heute noch sehr dreckig und rutschig. Deshalb müssen wir bis morgen warten, um das genauer zu bewerten", sagt Vettel.

Insgesamt habe Ferrari trotz des durch den Gully-Crash George Russells so gut wie ausgefallenen ersten Trainings aber viele Schlüssel zu den neuen Aero-Elementen ziehen können. Nur wie viel das im Hinblick auf die Performance nun genau bringen werde, brauche eben noch etwas Zeit und Analyse. Nachdem Vettel bereits am Donnerstag von guten Werten im Windtunnel gesprochen hatte, scheinen die Zeichen jedoch gut zu stehen.

Vettel trotz top Ferrari-Ergebnis: Können froh sein, wenn es eng wird

Nach den leicht ins FP2 verschobenen Aero-Evaluationen machte sich Ferrari daraufhin an die konkrete Setup-Arbeit für Qualifying und Rennen. Erstere bescherte die überlegenen Bestzeiten. Denen allerdings traut allen voran Sebastian Vettel kein Stück über den Weg: "Ich glaube, dass wir heute gut unterwegs waren, aber ich würde sagen, dass Mercedes, sehr, sehr stark aussieht und es morgen aus unserer Sicht hoffentlich sehr eng wird."

Formel 1 2019: Brennpunkte vor dem Aserbaidschan GP: (06:57 Min.)

Ganz so groß fällt die nach einer Doppelspitze mit derartigem Vorsprung durchaus als extrem pessimistisch zu bezeichnende Einschätzung bei Vettels Teamkollegen nicht aus. "Ich denke, dass wir ziemlich stark sind", sagt Leclerc. "Andererseits bin ich vollkommen sicher, dass von Mercedes noch sehr viel mehr kommen wird."

Charles Leclerc: Wir sind stark, aber Mercedes kann auch mehr

Vor allem auf den Longruns seien die Silberpfeile extrem schnell unterwegs gewesen, warnt der Monegasse. "Deshalb gibt es auch keinen Grund, dass sie auf den Shortruns so langsam sein sollten. Deshalb bin ich ziemlich sicher, dass es morgen sehr eng werden wird, wenn sie alles zusammennehmen."

Nah beisammen erwarten also beide Ferrari-Piloten das Kräfteverhältnis in Baku. Nur, dass Leclerc Ferrari eben etwas mehr als Gejagter sieht, Vettel etwas mehr als Jäger. Der Heppenheimer betont nochmals: "Ich denke es wird sehr eng. Aber das ist gutes Zeichen. Wenn wir nah an ihren dran sind, ist es gut." Damit nicht genug. Vettel sieht noch einen Widersacher: "Die Red Bull sahen zeitweise auch schnell aus, es wird morgen ganz sicher eng."