Wieder einmal steht der Motorsport vor dem Start in eine wichtige Saison. Sehnsüchtig warten viele Interessierte auf die neuesten News, an denen sich Tendenzen für das vor uns liegende Jahr 2018 ableiten lassen. Doch welche Neuigkeiten könnten darauf einen entscheidenden Einfluss haben? Wir werfen einen genauen Blick auf die wichtigsten Neuerungen:

Neuigkeiten in der MotoGP

In der MotoGP gelang es für die Saison 2018, einige Neuerungen in den Rennkalender einfließen zu lassen. Um besonders den Ansprüchen auf dem asiatischen Markt gerecht zu werden, entschieden sich die Verantwortlichen nun dafür, einen Grand Prix in Thailand zu fahren. In der Folge wächst der Rennkalender auf 19 Veranstaltungen und ist somit der längste in der Geschichte der Rennserie. Folglich müssen sich auch die einzelnen Teams und Fahrer auf eine noch größere Belastung gefasst machen. Entscheidend wird in besonderem Maße die Konstanz sein, mit der die Rennen von den Akteuren gefahren werden können.

Wie in jedem Jahr ist es natürlich das Ziel der Hersteller, die Leistung ihrer Bikes zu erhöhen. An keinem Teil der Motorräder, sei es der Rahmen, die Verkleidung oder der Motor, stoppt die Entwicklung. Das kostet aber freilich Geld und so müssen die Privatteams, die nicht direkt vom Werk finanziert werden, beträchtliche Summen für den Kauf ihrer Maschinen aufbringen. Unabhängig von der Marke werden sie in diesem Jahr rund 2,2 Millionen Euro wert sein - pro Stück. Zum Glück für die Rennteams ist es natürlich auch mit einem autokredit.net möglich, das gewünschte Zweirad zu finanzieren.

Ein weiterer Baustein des Erfolgs, wie ihn sich die MotoGP in Zukunft sichern möchte, bleibt der Kontakt zu den Fans. In den vergangenen Jahren war es oft schwierig, auch ein neutrales Publikum an die Rennstrecke zu locken und damit eine noch größere Popularität zu erreichen. Der Chef der MotoGP, Carmelo Ezpeleta, schlägt aus diesem Grund ein einfaches wie gelungenes Konzept vor. Anstatt die Fans in die Provinz locken zu müssen, wo sich die meisten befahrenen Rennstrecken befinden, kommt die MotoGP einfach zu ihnen in die Städte. Nach dem Vorbild der Formel 1 wäre es so möglich, einen Stadtkurs zu entwickeln, der viel Platz für Fans entlang der Strecke bietet. Zum Problem könnten dabei die anspruchsvollen Gefährte der Fahrer werden. Selbst kleine Unebenheiten, wie sie zum Beispiel durch einen überdeckten Schachtdeckel erzeugt werden könnten, werden auf diese Weise zu einer Gefahr. Inwiefern sich dieses Konzept schon bald in die Tat umsetzen lässt, ist deshalb bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Formel 1 - Mit Neuerungen in die Saison 2018

Schon Monate vor dem Start in das erste Rennen am 25. März blicken viele Fans der Formel 1 genau auf die bekanntgegebenen Neuerungen. Für viele ist der Cockpitschutz Halo die größte Veränderung. Der Bügel sieht nicht nur recht unförmig aus, sondern bereitet auch den Ingenieuren Kopfzerbrechen. Sie müssen das Titan-Gestell in das Fahrzeug integrieren und das Monocoque verstärken. Gleichzeitig steigt das Mindestgewicht von 728 auf 733 Kilogramm. Schöner werden die Autos dafür an anderer Stelle: Heckflossen und T-Flügel sind 2018 verboten.

Neu sind auch die Reifen: Pirelli hat nicht nur die Mischungen an sich überarbeitet, sondern auch das Sortiment. Neben Ulltrasoft, Supersoft, Soft, Medium und Hard gibt es in der kommenden Saison auch Hypersoft und Super-Hard. Die beiden Mischungen runden das Sortiment jeweils am Ende der Skala ab.

Dazu müssen sich die Motorenhersteller darum kümmern, der Ölverbrennung im Motor Einhalt zu gebieten. Zum einen wird die Füllmenge überwacht, welche die Teams in Zukunft verwenden. Auf der anderen Seite ist es nur noch möglich, pro Rennwochenende eine einzige Motoröl-Spezifikation zu verwenden. Schon in den vergangenen Jahren gab es den Vorwurf, einige Rennteams würden im Qualifying absichtlich Motoröl in die Brennkammern fließen lassen, um Leistung zu gewinnen, weil die Benzindurchflussmenge begrenzt ist.

Bei den Motoren ändert sich noch mehr: Pro Fahrer stehen jetzt für eine gesamte Saison noch weniger Aggregate zur Verfügung. 2017 standen jedem Piloten noch vier Exemplare aller Motor-Komponenten zur Verfügung. In der kommenden Formel-1-Saison sind es nur noch je drei Verbrennungsmotoren, Turbolader und MGU-Hs. Bei MGU-K, Batterie und Steuereinheiten sinkt die Zahl pro Saison sogar auf lediglich zwei.

Wer mehr, als die erlaubten Power-Unit-Komponenten einsetzt, wird auch weiterhin bestraft. Für die erste Komponente einer neuen Power Unit gibt es zehn Strafplätze, für alle weiteren noch einmal fünf. Neu allerdings: Sollte ein Pilot um mehr als 15 Plätze bei einem Grand Prix versetzt werden, muss er automatisch am Ende des Feldes starten. Sollte dieses Schicksal mehrere Piloten ereilen, werden sie in der Reihenfolge ihrer Verstöße am Ende des Feldes einsortiert.

Die Rallye Dakar

Traditionell stellt die Rallye Dakar in den ersten Januar-Wochen den Start in das neue Motorsport-Jahr dar. Peugeot feierte dank Carlos Sainz den dritten Gesamtsieg in Folge, zieht sich nun allerdings zurück. 2019 steht Peugeot bei der Rallye Dakar somit nicht mehr am Start, die DKR 3008 der aktuellen Generation könnten unter Umständen dennoch unter anderem Namen zum Einsatz kommen.

Scheich Khalid Al-Qassimi setzte bereits bei der Rallye Dakar 2018 einen Peugeot aus dem Vorjahr in seinem Privatteam ein und könnte sein Engagement nun ausbauen. Ob die Fahrzeuge dabei weiterhin als Peugeot eingesetzt werden, oder ob die Schwesternmarke Citroen künftig Pate stehen wird, ist noch unklar.

Motorsport-Übertragungsrechte im TV

Ein großes Streitthema des Motorsport-Jahres 2018 werden die TV-Rechte bleiben. In der Formel 1 gab es bereits den ersten Aufschrei, als Sky bekanntgab, die Königsklasse nicht mehr zu übertragen. Somit hat RTL in Deutschland ab sofort die Exklusivrechte. In Österreicher hat der ORF bereits im Dezember beschlossen, den mit Saisonende 2019 auslaufenden TV-Vertrag nicht verlängern zu wollen.

In der MotoGP endet sowohl die Rechteperiode von Eurosport in Deutschland, als auch jene von Servus TV in Österreich mit Ende des Jahres 2018. Somit stehen in den kommenden Monaten die wichtigen Verhandlungen über die Fernseh-Zukunft der MotoGP im deutschsprachigen Raum an.

Die Rallye Dakar ist längst zum Nebenprodukt des Fernsehmarktes verkommen. Für Live-Übertragungen von den Sonderprüfungen ist das Event ohnehin zu umfangreich, immerhin bot zuletzt Eurosport eine tägliche Zusammenfassung in der Länge von ca. einer halben Stunde. Die Berichterstattung wanderte somit zunehmend in das Internet, wo die Dakar-Veranstalter unter anderem mit Tools wie Youtube oder Facebook Live arbeiten.