Fernando Alonso gilt mittlerweile fast schon als Tausendsassa unter den Formel-1-Fahrern. Der zweifache Weltmeister entdeckt immer neue Felder für sich. An diesem Wochenende feiert Alonso bei den 24h von Daytona sein Langstrecken-Debüt im Sportwagen-Prototypen, zudem liebäugelte er jüngst mit einer Fahrt im NASCAR-Auto.

Die Ambitionen von Alonso sind längst klar: Er will die Triple Crown des Motorsports gewinnen, die Siege beim Grand Prix von Monaco, dem Indy500 und den 24h von Le Mans beinhaltet. Alonsos Gaststart in Daytona im LMP2-Ligier von United Autosports, dem Team von McLaren-CEO Zak Brown, gilt daher als Vorbereitungstest für den Ernstfall: Einem Auftritt in der Königsklasse LMP1 in Le Mans. Ob es schon in diesem Jahr soweit ist? Dazu hat sich Alonso nun geäußert. Denn auf einer Pressekonferenz nach dem 1. Freien Training in Daytona wurde Alonso von Journalisten diesbezüglich befragt.

"Es ist kein Geheimnis, dass ich in Zukunft gerne in Le Mans fahren möchte. Ob das in diesem Jahr schon passiert, ist noch nicht sicher. Es könnte passieren. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist 50:50. Dafür muss aber alles passen und wir geben unser Bestes dafür. Hoffentlich ist die Antwort darauf ja, aber ob sie ja oder nein lauten wird, werdet ihr zur selben Zeit wie ich erfahren", erklärte Alonso den versammelten Medienvertretern auf der PK, die von der IMSA auch via Facebook live übertragen wurde.

Alonso 2018 in Le Mans? Es hängt von Toyota ab

Fernando Alonso im Toyota beim WEC-Rookie-Test in Bahrain (00:50 Min.)

Ob sich Alonsos Start bei den 24h von Le Mans schon im Jahr 2018 realisieren lässt, hängt vor allem von Toyotas Planungen für die anstehende WEC-Supersaison 2018/19 ab. Alonso testete für die Japaner bereits beim Rookie-Test im November in Bahrain, direkt im Anschluss an das Saisonfinale 2017. Dort spulte er mit 114 Runden die mit Abstand meisten Kilometer im gesamten Feld ab und konnte sich bereits an das Limit des LMP1-Boliden mit viel Sprit herantasten. 2,7 Sekunden fehlten ihm damals auf den Schnellsten, Timo Bernhard.

Was bereits jetzt feststeht: Anders als 2017 wird Toyota auf den Einsatz eines dritten LMP1-Fahrzeugs verzichten. In der vergangenen Saison brachten die Japaner bei den Rennen in Spa und Le Mans ein zusätzliches Auto, um die Siegchancen beim Saisonhighlight an der Sarthe zu erhöhen. Bekanntlich ohne Erfolg, denn auch der #9 von Nicolas Lapierre, Yuji Kunimoto und Jose-Maria Lopez klebte das (Defekt-)Pech an den Füßen.

Fernando Alonso könnte den Platz von Jose-Maria Lopez übernehmen, Foto: LAT Images
Fernando Alonso könnte den Platz von Jose-Maria Lopez übernehmen, Foto: LAT Images

Ohne drittes Fahrzeug hängt Alonsos Le-Mans-Start von der Fahrerfrage bei Toyota ab. Nach den Leistungen in der Saison 2017 gibt es bei den Japanern nur einen Wackelkandidat, wenn überhaupt: Jose-Maria Lopez, der 2017 sein LMP1-Debüt gab. Er verunfallte in Silverstone und musste anschließend Spa verletzungsbedingt ausfallen lassen, weshalb man ihn für Le Mans ins dritte Auto degradierte. Dazu warf er durch einen Crash mit einem GT-Porsche in Shanghai 40 Minuten vor Schluss einen sicheren Toyota-Doppelsieg weg.

Zuletzt erklärte Lopez jedoch im Gespräch mit 'Sportscar365', dass er über einen bestehenden Vertrag mit Toyota für die Saison 2018/19 verfüge und diesen auch einhalten werde. Das würde Alonsos Chancen auf einen Start in Le Mans 2018 nicht gerade fördern. Klarheit wird Toyota im Laufe des Februars schaffen, wenn man das Fahrer-Lineup für die WEC-Saison 2018/19 offiziell verkünden wird.

Was Alonso sicher zugute kommen würde: Zwischen der Formel 1 und der WEC gibt es 2018 nur eine Termin-Überschneidung, nämlich Mitte Oktober. Während die WEC in Fuji fährt, geht die Formel 1 parallel in Austin an den Start. Somit könnte Alonso nicht nur in Le Mans für Toyota ins Lenkrad greifen. Auch Starts in Spa, Silverstone und Shanghai wären möglich. Eins steht jetzt schon fest: Daytona wird für ihn nur ein Vorgeschmack.

Fernando Alonso: So startete er ins 24h-Daytona-Wochenende

Alonso in Daytona: Ein FP1 zum Vergessen, Foto: United Autosports
Alonso in Daytona: Ein FP1 zum Vergessen, Foto: United Autosports

Im FP1 war dieser Vorgeschmack jedoch ein bitterer: Alonsos junger Teamkollege Phil Hanson stopfte den LMP2-Ligier schon nach knapp zehn Minuten in die Mauer. Durch die anschließenden Reparaturarbeiten verpassten Alonso, Hanson sowie Lando Norris den Rest der Trainingssession. Mit nur vier Runden auf der Uhr sprang am Ende Platz 18 heraus. Der Rennstart in Daytona erfolgt am Samstag Abend um 20:40 Uhr MEZ. 'Motorsport-Magazin.com' berichtet im Live-Ticker vom Rennen.