Nach dem Startcrash beim Singapur GP 2017 zeigten sich die Hauptakteure Sebastian Vettel, Max Verstappen und Kimi Räikkönen in der Pressekonferenz von Malaysia zurückhaltend. Es brauchte schon den Nebendarsteller Fernando Alonso, um erneut etwas Öl ins Feuer zu gießen.

Alonso, der nach dem Start außen zahlreiche Piloten überholen konnte und auf Platz drei in Kurve eins hinein fuhr, wurde von Max Verstappen, der seinerseits von Kimi Räikkönen angeschoben wurde, hart getroffen und überschlug sich fast. Wie durch ein Wunder konnte Alonso noch einige Runden fahren, musste dann aber das Rennen aufgrund der Beschädigungen beenden.

"Ich wäre auf dem Podium gelandet", ist sich Alonso sicher. "Und dieses Podium wäre eines der größten Dinge meiner Karriere gewesen - und wir haben es verpasst." Unmittelbar nach seinem Ausscheiden war Alonso so sauer, dass seine Fahrerkabine dran glauben musste. "Ja, ich habe ein Loch in die Wand geschlagen", gestand Alonso in Malaysia. "Es war Frustration."

Einen klaren Schuldigen will der McLaren-Pilot aber an der Startkollision nicht ausmachen: "Es ist schwierig zu beurteilen, speziell im Nassen ist der Start schwierig. Du weiß nicht genau, wo die anderen Autos um dich herum sind, man kann niemandem die Schuld dafür geben."

Doch einen kleinen Seitenhieb in Richtung Sebastian Vettel und sein ehemaliges Team Ferrari kann sich Alonso nicht verkneifen. Ob Vettel das Risiko mit dem in Singapur überlegenen Ferrari überhaupt hätte eingehen müssen? "Ich weiß nicht, wie es ist, das beste Auto zu haben. Als ich die WM angeführt habe, auf Pole gestartet bin und versucht habe, das Rennen zu gewinnen, hatte ich normalerwiese nicht das beste Auto. Ferrari hat hier eine Möglichkeit verloren, denn sie waren das ganze Wochenende stark."

"Die Meisterschaft ist jetzt nicht mehr, wie sie vor Singapur war. Da waren sie gleichauf, jetzt ist Lewis klar im Vorteil und es ist eine riskante Situation für Vettel. Es gibt keinen Raum für Fehler, zuvor waren sie in der gleichen Situation", so Alonsos WM-Analyse. Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hat in der Weltmeisterschaft sechs Rennen vor Ende der Saison 28 Punkte Vorsprung auf Vettel.

Formel 1 2018: Alonsos Zukunft weiterhin unklar

Doch interessanter als sein Blick auf die Formel-1-Weltmeisterschaft 2017 ist sein Blick auf die eigene Zukunft. "Hier gibt es aber nichts Neues", so Alonso. Nachdem sich McLaren offiziell von Honda getrennt hat, gingen viele davon aus, Alonso würde nun seinen Vertrag beim britischen Rennstall verlängern. Doch Alonso lässt sein Team noch schmoren. Am Geld soll es jedenfalls nicht liegen: "Nein, das ist kein Problem. Es geht darum, wie konkurrenzfähig wir sein können." Was Alonso in den nächsten Wochen darüber noch erfahren will, bleibt allerdings sein Geheimnis.