Es war ein offenes Geheimnis, jetzt ist es auch offiziell: Toro Rosso trennt sich zum Ende der Formel-1-Saison 2017 von Renault und setzt künftig auf Honda als neuen Motorenlieferanten. Im gleichen Zuge gab McLaren die Trennung von Honda bekannt. Renault wird der neue Motorenlieferant für die kommenden drei Jahre. Und damit noch nicht genug: Carlos Sainz wird Toro Rosso zusammen mit Renault verlassen und ab 2018 an der Seite von Nico Hülkenberg für den Hersteller aus Frankreich fahren.

Über die Länge des Vertrages zwischen Toro Rosso und Honda schweigen sich beide Parteien aus. In der Pressemitteilung wird eine mehrjährige Vereinbarung genannt. "Jeder in unserem Team freut sich auf die Partnerschaft mit Honda", sagte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost. "Das ist eine spannende Herausforderung und ich hoffe, dass beide Seiten einen großen Mehrwert aus der gemeinsamen Entwicklung schöpfen werden."

Toro Rosso macht Weg für McLaren frei

Nach drei schwierigen Jahren hatten sich McLaren und Honda getrennt. Damit die Briten künftig mit Renault-Power fahren können, musste ein neuer Partner für die gebeutelten Japaner gefunden werden. Das ist nach einigen Verhandlungen mit Red Bull und Toro Rosso nun geschehen. Red Bull selbst soll ab 2019 ebenfalls mit Honda-Motoren fahren, hieß es zuletzt. Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht.

Honda-Präsident Takahiro Hachigo: "Toro Rosso ist ein erfahrenes Team mit jugendlicher Energie und einer Historie, die Stars der Zukunft auszubilden. Wir freuen uns darauf, mit ihnen ein spannendes neues Kapitel in der Formel 1 zu beginnen."

Bei dem umfangreichen Deal waren zuletzt auch Liberty sowie die FIA involviert gewesen. Hachigo weiter: "Ich möchte Liberty Media und der FIA für ihre Kooperation danken, diese Partnerschaft zu realisieren. Honda und Toro Rosso werden als ein Team arbeiten, um Fortschritte zu erzielen und eine erfolgreiche Zukunft zu haben."

Für Toro Rosso steht also der nächste Motorenwechsel an. 2014 und 2015 startete das Schwesterteam von Red Bull mit Power Units von Renault. 2016 wechselte die Truppe von Franz Tost für ein Jahr zu Ferrari. Zu Beginn dieser Saison erfolgte die Rückkehr zu Renault. Ab kommenden Jahr dann also Honda. Die Entscheidung fiel zu einem späten Zeitpunkt. Viel Zeit bleibt nicht, um ein konkurrenzfähiges Paket auf die Beine zu stellen.

Planungen laufen auf Hochtouren

Toro Rossos Technikchef James Key: "Es geht darum, unsere Pläne anzupassen, statt eine grundlegende Veränderung durchzuführen. Wir befinden uns im Prozess, unser Design und die Produktionsabläufe gemeinsam mit Honda neu zu planen, um sicherzustellen, dass wir all unsere Deadlines erreichen werden. Angesichts dieses Zeitpunkts stehen uns einige Herausforderungen bevor, aber Toro Rosso hatte in der Vergangenheit bereits schwierige Aufgaben mit dem Timing zu bewältigen.

Der Motorenwechsel soll das neue Design des Toro Rosso für 2018 so wenig wie möglich beeinflussen. "Wir arbeiten hart daran, nicht nur die Installation der Power Unit zu re-designen, sondern wollen auch sicherstellen, dass dies einen minimalen oder keinen Effekt auf die fortlaufende Entwicklungsarbeit für 2018 hat - das ist unser aktuelles Ziel", sagte Key. Derzeit nimmt das Team das Chassis und das Getriebe unter die Lupe, um sie auf den Honda-Motor anzupassen."