Neuer Teamkollege für Nico Hülkenberg: Carlos Sainz startet in der Formel-1-Saison 2018 für Renault. Damit lässt der Spanier sein bisheriges Team Toro Rosso hinter sich und ersetzt im kommenden Jahr Joylon Palmer im zweiten Cockpit der Franzosen. Es war die dritte Bekanntgabe im großen F1-Beben von Singapur - nachdem zuvor bereits McLaren die Trennung von Honda und den Wechsel zu Renault bekanntgegeben hatte. Gleichzeitig übernimmt Honda die Position des Motorenpartners von Sainz' Ex-Team Toro Rosso.

"Es ist eine Ehre, Werksfahrer für ein Formel-1-Team zu sein", sagte Sainz. "Jetzt möchte ich mich für das Vertrauen, das Renault in mich setzt, mit sehr guten Leistungen auf der Strecke bedanken." Sainz kennt Renault bereits als aktuellen Motorenpartner seines Toro Rosso Rennstalls. "Aber jetzt beginnt für mich ein sehr aufregendes neues Kapitel."

Sainz bleibt Teil von Red Bull

Ganz geschlossen scheint das Kapitel Red Bull für Sainz jedoch noch nicht zu sein. "Wir freuen uns, ein Abkommen getroffen zu haben, wonach Carlos 2018 für Renault fahren kann", sagte Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko. Und auch Renault Sportchef Cyril Abiteboul betonte: "Ich möchte mich bei Helmut Marko bedanken, dass er uns Carlos für diese Zeit ausleiht."

Sainz bleibt also weiterhin ein Teil der Red-Bull-Familie und steht bei den roten Stieren unter Vertrag. Er düfte 2018 also nur an Renault ausgeliehen sein. Sollte Red Bull für die Saison 2019 einen neuen Fahrer für das Hauptteam benötigen, dürfte wohl die Möglichkeit bestehen, den Spanier zurückzuholen.

Der Bedarf könnte durchaus entstehen, denn Ende 2018 laufen einige Verträge von Spitzenfahrern aus - unter anderem bei beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas sowie Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen. Silberpfeil-Boss Toto Wolff macht keinen Hehl daraus, dass Max Verstappen in Zukunft durchaus eine Option sein könnte. Ebenso liebäugelte Ferrari mit den Fahrkünsten von Daniel Ricciardo. Red Bull könnte Sainz vielleicht also selbst brauchen. Für eine spannende Silly Season ist 2018 demnach gesorgt.

Neue Herausforderung für Hülkenberg

Bis dahin tritt Sainz als Teamkollege von Nico Hülkenberg an. Diesen dürfte er sicher sehr viel mehr fordern, als sein bisheriger Partner Jolyon Palmer, der 2018 ohne Cockpit dasteht. "Wir glauben, dass Nico und Carlos sich auf und neben der Strecke gegenseitig gut ergänzen", fügte Abiteboul hinzu. "Sie sollten uns helfen, im Feld nach vorne zu kommen."

Der Sohn von Ex-Rallye-Weltmeister Carlos Sainz geht seit 2015 in der Königsklasse des Motorsports an den Start. Der Spanier fuhr in bislang 53 Grands Prix 100 WM-Punkte ein. Sein bisher bestes Ergebnis waren vier sechste Plätze. Sainz hatte sich schon vor einigen Wochen bei seinem bisherigen Team Toro Rosso und Förderer Red Bull unbeliebt gemacht, als er mit einem Wechsel liebäugelt. Vor seinem F1-Einstieg gewann Sainz den Titel in der Formel Renault 3,5 sowie der Formel Renault 2,0 NEC.