Charles Leclerc ist aktuell die heißeste Personalie im Formel-Nachwuchs. Der Monegasse wird von Ferrari unterstützt und fährt für das Ferrari-Juniorteam Prema in der Formel 2, die er souverän anführt. Noch in dieser Saison soll Leclerc seine nächsten Einsätze an Formel-1-Wochenenden erhalten. Sauber verhandelt derzeit über mögliche Freitagseinsätze.

Im Raum stehen fünf bis sechs Einsätze im 1. Freien Training. Während des Japan GP ist Leclerc mit der Formel 2 in Jerez de la Frontera beim vorletzten Rennwochenende der Serie, in Abu Dhabi kämpft er möglicherweise noch um die Meisterschaft. Aber auch hier ist ein Einsatz am Freitag in der Formel 1 jedoch möglich. Sonst gibt es in dieser Saison keine Überschneidungen der Zeitpläne mehr.

"Wir sind in Gesprächen", bestätigt Sauber Teamchef Frederic Vasseur Motorsport-Magazin.com. Die Gespräche laufen zwischen Sauber und Ferrari. Nachdem Sauber den Motorenvertrag mit Honda für 2018 vorzeitig wieder aufgekündigt hatte, verlängerten die Schweizer ihre Partnerschaft mit Ferrari. Möglich ist auch, dass die Partnerschaft über eine Motoren- und Getriebepartnerschaft hinausgeht.

Die Fahrerfrage ist Bestandteil der aktuellen Diskussionen. Ferrari würde gerne mindestens einen seiner Junioren bei Sauber parken, weil beim Edelkunden Haas kein Platz ist. Romain Grosjean und Kevin Magnussen fahren auch in der kommenden Saison für die Amerikaner.

Wer bei Leclercs Freitagseinsätzen Platz machen müsste, ist unklar. "Wahrscheinlich würden wir es abwechselnd machen", so Vasseur. Pascal Wehrlein hat aktuell einen schweren Stand im Team, weil Marcus Ericssons Förderer das Team besitzen. Dass der Schwede sein Cockpit für 2018 verliert, ist somit ausgeschlossen. Da das zweite Cockpit für einen Ferrari-Nachwuchspiloten reserviert scheint, bleibt für Wehrlein kein Platz.

Ferraris zweite große Nachwuchshoffnung, Antonio Givonazzi, durfte an den ersten beiden Rennwochenenden bei Sauber für den verletzten Pascal Wehrlein einspringen. Derzeit darf der Italiener bei Haas an Freitagen Erfahrung sammeln. Weil die Wettervorhersagen beim Italien GP am Freitag allerdings schlecht waren, wurde Giovinazzi kurzfristig abgesagt. Nach mehreren Abflügen bei seinen letzten Einsätzen steht Giovinazzi unter Druck.

Leclerc durfte bereits 2016 bei Haas an vier Freitagen in ein Formel-1-Cockpit steigen. Bei offiziellen Testfahrten durfte der Monegasse außerdem schon für Ferrari fahren: 2016 beim Young Driver Tests in Silverstone und 2017 bei selbigem in Ungarn.