Daniel Ricciardo appeliert an den sportlichen Ehrgeiz der Konkurrenz von Mercedes und Ferrari. Weil sein eigener Rennstall Red Bull Racing nach der Trennung von Renault akutell noch ohne Motor für die Formel-1-Saison 2016 dasteht, soll bekanntlich einer der Wettbewerber mit seinen Motoren einspringen. Doch sowohl Ferrari (höchstens Vorjahresmotoren) als auch Mercedes (gerade mit Neukunde Manor das Kontingent erschöpft) sträuben sich.

Ricciardo startet Charme-Offensive

Während die Gespräche mit Mercedes laut Silberpfeil-Motorsportchef Toto Wolff zurzeit ruhen, laut Red Bulls Teamchef Christian Horner aber wieder genauso angelaufen sein, wie jene mit Ferrari, mischt sich nun der Australier ein. Ricciardo versucht es auf die charmante Tour, um Mercedes oder der Scuderia die Sache schmackhaft zu machen.

Rennen gewinnen wolle schließlich jeder, aber bitteschön auch hart verdient nach einem guten Kampf. "Wir haben in Singapur bewiesen, dass wir ein sehr gutes Auto haben. Wenn wir noch etwas mehr Pferdestärken bekommen würden, wären wir noch weiter vorne im Grid. Das ist, was wir wollen. Und unsere Wettbewerber sollten sich über diese Herausforderung freuen", sagte Ricciardo gegenüber Autosport.

In Singapur mischte Red Bull wieder ganz vorne mit, Foto: Sutton
In Singapur mischte Red Bull wieder ganz vorne mit, Foto: Sutton

Dass der "Honigdachs" mit solchen Äußerungen das genaue Gegenteil bewirken, Angst schüren könnte, Red Bull könnte zu einer ähnlichen Dominanz wie zwischen 2010 und 2013 zurückfinden, scheint er nicht zu fürchten. Ricciardo gibt sich vielmehr optimistisch, dass die Sache gut ausgeht und Red Bull der Formel 1 - und damit sein Arbeitsplatz - erhalten bleibt. "Ich habe keine Angst, ich habe Vertrauen. Das Team möchte Rennen fahren, wir wollen konkurrenzfähig sein und im Grid sein - beide (Red Bull und Toro Rosso)", sagte der dreimalige Grand-Prix-Sieger.

Ricciardo: Die Formel 1 braucht Red Bull und Toro Rosso

Außerdem liege nichts anderes im Interesse der gesamten Rennserie: "Wir haben aktuell nur 20 Autos, deshalb willst du, dass die Lücken gefüllt sind. Es ist zum Wohle des Sports, wenn wir bleiben und konkurrenzfähig sind. Deshalb habe ich dieses Vertrauen, dass wir im Grid sein werden."