Die Frage nach dem Motorenlieferanten für Red Bull entwickelte sich zuletzt zum Staatsakt. In Japan soll nun sogar Bernie Ecclestone dafür gesorgt haben, dass die Regie die beiden Mercedes-Piloten so wenig wie möglich ins Bild bringt, da sich die Stuttgarter weigern, dem österreichischen Team Motoren zu liefern. Red Bull drohte bereits, aus der Königsklasse auszusteigen, sollte niemand konkurrenzfähiges Material liefern.

Nun meldete sich der Aufsichtsrats-Chef von Mercedes, Niki Lauda, zu Wort und schob den schwarzen Peter nach Milton Keynes weiter. Nach Aussage des Österreichers sei es Red Bull selbst gewesen, die den Deal hätten platzen lassen. "Ich muss das klarstellen. Christian [Horner] und Helmut [Marko] haben uns einen Brief geschrieben, dass sie gerne Motoren haben würden. Ich sagte: 'Ja, aber zuerst müssen wir das mit Herrn Mateschitz [Red-Bull-Chef, Anm.] diskutieren.' Denn Mateschitz konnte Mercedes, aus welchen Gründen auch immer, nie leiden", erklärte Lauda gegenüber Sky Sports.

Zu viele aber

"Da gab es irgendetwas in der Vergangenheit. Daher wollte ich Mateschitz persönlich treffen, und wollte wissen: 'Bist du wirklich interessiert?' Er sagte: 'Ja, aber, aber, aber...' Und nach diesem 'aber, aber, aber' gab es nie wieder Gespräche", schildert der dreimalige Weltmeister weiter. Und da es keine Rückmeldung gegeben habe, musste Mercedes eine Entscheidung treffen. "Wo gehen wir mit unseren Motoren hin, denn bleibt Lotus oder gehen sie? Daher haben wir uns entschieden, Manor zu beliefern", bestätigte Lauda die Partnerschaft mit dem derzeitigen Hinterbänkler-Team.

Er stellt noch einmal klar, dass es nie zu ernsthaften Gesprächen mit Red Bull gekommen sei. "Ich glaube, die einzige Option für sie ist Ferrari, und die verhandeln nicht", meint Lauda.