Zwischen Hockenheim 2001 und Bahrain 2005 fiel der Ferrari mit der Startnummer 1 kein einziges Mal mit einem technischen Defekt aus. Und obwohl viele Beobachter den Ausfall von Michael Schumachers F2005 beim zurückliegenden dritten Saisonrennen auf ein übereiltes Debüt des Neuwagens zurückführen, betont Teamchef Jean Todt, dass die fehlerhafte Hydraulikpumpe eines jener wenigen Teile sei, welches vom überlegenen Vorgängermodell F2004 übernommen worden war.

"Michaels Problem lag nicht am neuen Auto", so der kleine Franzose. "Das Teil wurde vom alten zum neuen Auto nicht verändert." Die Getriebeprobleme, die Rubens Barrichellos Wochenende verhagelten, waren ebenfalls "unterschiedlicher Natur" - wobei Todt offen lässt, ob man dies eher als positiv oder negativ ansieht.

Angesichts der vielen und für Ferrari ungewohnten technischen Probleme, bezeichnet der Teamboss der Scuderia den Bahrain GP als eine "interessante Testsession", welche nun in den kommenden drei Wochen bis zum San Marino GP in Imola bei richtigen Testfahrten fortgesetzt wird.

"Wir wussten, dass wir ein gutes Auto haben, deswegen haben wir das Debüt vorgezogen", so Todt. "Aber ein gutes Auto ist nicht genug. Man braucht ein Auto, das Rennen beendet und das die Rennen in den Punkterängen und am besten auf dem obersten Podestplatz beendet."

Genau dies war der F2005 bei seinem Erstauftritt, im Gegensatz zu seinen Vorgängermodellen seit 1999, aber noch nicht. "Wir sind dies aus den letzten Jahren so gewohnt und wir möchten dies so schnell wie möglich wieder erreichen."

Neben der Zuverlässigkeit des neuen roten Boliden, werden die Italiener jedoch auch weiter an den japanischen Bridgestone-Pneus arbeiten. "Wenn uns das gelingt, sollten wir in keiner allzu schlechten Position für die Meisterschaft sein", sieht Todt die Titelchancen noch lange nicht schwinden. "Allerdings müssen wir sehr schnell punkten, denn sonst werden unsere Chancen geringer."

Entsprechend zieht er einen Vergleich zum letzten Jahr: "Wenn wir ab Imola schaffen, was wir 2004 erreicht haben, dann erkennen wir mit einem Blick auf die letzte Saison, dass wir uns drei schlechte Rennen hätten erlauben können." Hofft Todt also auf eine Rückkehr der Dominanz?

"Ich kenne den Motorsport schon seit vielen Jahren und weiß, dass es niemals einfach ist und alles in Zyklen verläuft." Und obwohl die dominante Ferrari-Ära seit Saisonbeginn vorbei zu sein scheint, hofft Todt, dass dies nur ein "vorübergehender Zustand" ist. "Unsere Lage erscheint ziemlich dunkel und schlecht, aber uns fehlt nicht sehr viel um in einer sehr viel stärkeren Position zu sein. Wir müssen nur das gesamte Rennwochenende über zuverlässig sein und hart mit Bridgestone zusammenarbeiten."