"Was soll man da noch sagen?", fragte Vize-Teamchef Federico Gastaldi rhetorisch in verzweifelter Manier. Nach Melbourne und Silverstone waren in Monza zum dritten Mal in dieser Saison seine beiden Boliden nach der ersten Runde draußen. Romain Grosjean fiel einer übermütigen Attacke Felipe Nasrs zum Opfer, als dieser ihm ins Heck fuhr und den Boliden irreparabel beschädigte. Pastor Maldonado geriet mit Nico Hülkenberg aneinander, musste durch die Auslaufzone und beschädigte sich durch die Berührung und die Fahrt über die Buckel die Vorderradaufhängung.

Das Rennen versprach durchaus reichlich Punkte für das Team, das als Kandidat für eine erneute Übernahme durch Renault gilt: Grosjean startete als Achter, Maldonado von Platz elf und einige große Namen hatten weiter vorne reichlich Probleme. Doch es sollte nicht sein. "Das war ein großer Rückschlag für alle von uns", rang Gastaldi um Fassung. "Der Motorsport hat uns heute seine grausame Seite gezeigt und uns mitten ins Gesicht geschlagen."

Fahrer fühlen sich nicht schuldig

Romain Grosjean konnte nicht viel für seinen Ausfall: "Ich hatte einen guten Start, aber wurde von hinten in Turn 1 getroffen, was meine Hinterradaufhängung beschädigt hat. Es war ein etwas zu optimistisches Manöver von Nasr, das mein Rennen beendet hat." Das einzig Positive sei für ihn, dass sich das Fahrzeug weiter gut angefühlt habe und er so optimistisch für die weiteren Rennen sein kann. "Das war ein hartes Wochenende, aber jeder [hier im Team] hat das Maximum aus den Möglichkeiten gemacht. Wir haben einen guten Team Spirit und die Unterstützung der Formel-1-Welt war fantastisch", sprach er noch einmal die Reifenwärmer-Geschichte vom Vortag an.

Pastor Maldonados Rennen lief nicht anders: "Ich hatte einen Kontakt in Turn 1, als der Force India rüberkam und mich an der Seite getroffen hat. Das hat meine rechte Vorderradaufhängung zerstört und das war das Ende meines Rennens", kommentierte der Venezolaner seinen achten Ausfall im zwölften Rennen. "Wir hatten das Potenzial für ein starkes Resultat, aber jeder weiß, dass die erste Kurve in Monza sehr eng werden kann, und genau das haben wir heute gesehen. Manchmal ist das einfach Rennsport. Wir halten zusammen - es sind noch immer sieben Rennen zu fahren, wir haben also Zeit, das wiedergutzumachen und weiter zu kämpfen."

Es bleibt nur, die positiven Seiten des Wochenendes mit in die nächsten Rennen zu nehmen. Obschon die Streckencharakteristiken sich nun völlig verändern, sieht Operationsdirektor Alan Permane Chancen auf weitere Punkteresultate: "Wir haben gesehen, dass der E23 weiter eine starke Pace hat, deshalb gehen wir nach Singapur und Japan in der Hoffnung, saubere Rennen zu absolvieren und unseren Meisterschaftskampf neu zu befeuern."