Leicht ist das Leben für die Force-India-Fahrer nach dem Desaster in Barcelona nicht. Sergio Perez hofft daher auf den einzigartigen Circuit de Monaco, um wieder an die Leistungen aus Bahrain anknüpfen zu können. "Ich hoffe, dass Barcelona wirklich unser Tiefpunkt gewesen ist", stöhnt der Mexikaner, der sich bereits auf ausverkauftes Haus bei seinen Heim-GP am Ende der Saison freut. Nach dem Spanien-Schlag ist Monaco genau die richtige Medizin: "Ich liebe es, hier zu fahren. Das ist meine absolute Lieblingsstrecke. Hier fühlt man das Auto richtig am Limit."

Der Streckenverlauf hat sich aber gegenüber dem Vorjahr geringfügig geändert. Zunächst einmal ist im Rahmen einer Neuasphaltierung die Kuppe nach dem Tunnel entschärft worden. Perez begrüßt diese Maßnahme. "Man schaue sich nur einmal meinen Unfall an", erinnert er an seinen Horrorcrash anno 2011 im Sauber. Er glaubt aber nicht, dass die Maßnahme den Charakter der Strecke verändern wird: "Das Auto wird dort immer sehr leicht, weil es stark bergab geht. Es bleibt eine Herausforderung."

Kein Fan von Mauer-Rückversetzung

Einer anderen Maßnahme kann er weniger abgewinnen: In der Schikane ausgangs Schwimmbad wurde die Mauer in der Rechtskurve (Turn 15) abgetragen und durch einen Kerb ersetzt. Dieselbe Maßnahme hatte schon vor über zehn Jahren die darauffolgende Linkskurve entschärft. Perez ist kein Fan dieser Maßnahme: "Ich mag es, wenn man dicht an der Wand entlangfährt und ein Fehler sofort teure Konsequenzen hat. Natürlich muss man erstmal schauen, wie es sich fährt, aber mein erster Eindruck ist: Ich mag es nicht. Ich will dicht an der Wand fahren."

Kopf freibekommen: Sergio Perez bereitete sich mit dem Fußball-Benefizspiel auf den Monaco-GP vor, Foto: Sutton
Kopf freibekommen: Sergio Perez bereitete sich mit dem Fußball-Benefizspiel auf den Monaco-GP vor, Foto: Sutton

Allerdings glaubt er nicht, dass die Herausforderung dadurch geringer wird. Das Monaco-Feeling bleibt an den allermeisten Stellen erhalten. "Es ist immer eine Challenge. Wenn man schnell fahren will, muss man immer dicht an die Wand. Je schneller, desto dichter. Ich liebe das!" Auch kann er sich der Kritik nicht anschließen, dass die aktuellen F1-Boliden zu leicht zu fahren wären, was insbesondere Jackie Stewart geäußert hatte. "Die Formel 1 wird nie leicht sein. Unsere Autos bekommen zwar immer mehr Grip, aber es wird sie sind immer schwer zu fahren, weil man auf so viele Faktoren Acht geben muss."

Hoffnung auf Punkte

Die Vorschläge der Fahrergewerkschaft GPDA zu mehr Fannähe unterstützt der 25-Jährige vollends. Zwar wollte er keine Details preisgeben, die Richtung an sich begrüßt er jedoch: "Es gibt viele Wege, wie man den Sport näher zu den Fans bringen kann. Man schaue sich einmal die anderen Sportarten an, wie die Fans dort nachvollziehen können, wie der Athlet es genießt. Es ist eine Verpflichtung für uns, die Fans teilhaben zu lassen."

Und was ist nun mit dem schwächelnden Force India drin? "Monaco ist immer eine gute Gelegenheit, in die Punkte zu fahren", spricht Sergio Perez die ganz eigene Charakteristik des 3,340 Kilometer langen Kurses an. Die Schwächen des VJM08 sollten hier nicht so sehr zum Tragen kommen: "Hier gibt es keine Highspeedkurven, in denen die Aerodynamik zählt." Zudem sollte das reifenschonende Verhalten des aktuellen Fahrzeugs mit dem Supersoft gut harmonieren, befindet er. Ob diese Geheimwaffe wirklich sticht, wird sich aber erst im Laufe des Wochenendes zeigen.