So stark Sauber auch in die Saison startete - zwischenzeitlich lag das Team auf dem vierten Rang der Konstrukteurs-Wertung -, zuletzt blieben die guten Ergebnisse aus. Sowohl in Bahrain als auch Spanien konnte das Punktekonto nicht aufgestockt werden. In Monaco soll nun der Ausweg aus der Minikrise gelingen und wieder Zählbares eingefahren werden.

"Man muss sich im Auto wohl fühlen, um ans Limit gehen zu können. In Sachen Fahrzeugabstimmung gibt es ein paar Dinge, die für eine schnelle Rundenzeit entscheidend sind: Bremsstabilität sowie ein gutes Herausbeschleunigen aus den Kurven. Wir müssen auch ein Auge auf die Gripverhältnisse haben, da sich diese im Laufe des Rennwochenendes verändern werden", weiß Felipe Nasr, der vor seinem ersten Monaco GP steht, worauf es beim Klassiker ankommt.

Über etwas mehr Erfahrung als Nasr verfügt Marcus Ericsson, der sich zum zweiten Mal am Steuer eines F1-Boliden in die Straßenschluchten wagt. "Als Fahrer muss man dort volles Vertrauen ins Auto haben, nur dann kann man das Maximum aus den eigenen Fähigkeiten und der Leistung des Autos herausholen", zeigt der Schwede auf. "Entscheidend für das Rennen ist, den richtigen Rhythmus und die Konzentration zu finden - von Kurve zu Kurve, von Runde zu Runde. Alles in allem bin ich recht zuversichtlich, weil ich generell in Monaco bisher tolle Rennen gefahren bin. Ich freue mich auf ein positives Wochenende."

In Monte Carlo tut sich aber nicht nur auf der Strecke, sondern auch daneben Interessantes. So wird Monisha Kaltenborn, Teamchefin und CEO des Sauber F1 Teams, für ihre Verdienste um den Grand Prix Drivers Club mit dem "Jean Sage Memorial Award" ausgezeichnet. Über Punkte würde sich die Österreicherin aber sicherlich mindestens genauso wie über die Auszeichnung freuen.

Sauber: Monaco Bilanz

Johnny Herbert und Peter Sauber jubelten 1996 über den dritten Platz, Foto: Sutton
Johnny Herbert und Peter Sauber jubelten 1996 über den dritten Platz, Foto: Sutton

Sauber in Monte Carlo: Der größte Erfolg der schweizerischen Privatiers im Fürstentum datiert aus der Saison 1996, als Johnny Herbert Dritter wurde und damit den zweiten Podestplatz in der Geschichte Saubers einfuhr. Komplettiert wurde das erfolgreiche Wochenende von Heinz-Harald Frentzens viertem Rang. Obwohl seither einige Jahre ins Land gezogen sind, gelang es keinem Piloten mehr, an diese Ergebnisse anzuknüpfen, sodass fünfte Plätze durch Felipe Massa (2004), Mika Salo (2005) sowie Kamui Kobayashi (2011) das Höchste der Gefühle darstellten. Zur Zeit der Zusammenarbeit mit BMW konnte Robert Kubica allerdings den zweiten Platz belegen.

Marcus Ericsson in Monte Carlo: Der Schwede war im Vorjahr zum ersten Mal im Fürstentum am Start. Im unterlegenen Caterham erreichte er den starken elften Platz und schrammte nur knapp an den Punkten vorbei.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es wird für Sauber nicht einfach, in Monaco anzuschreiben. Das Mittelfeld der Formel 1 dürfte sich etwas enger als zuletzt zusammenschieben, sodass Kleinigkeiten über Punkte entscheiden werden. Das A und O ist in Monaco bekanntlich das Qualifying, was zuletzt allerdings nicht zur Spezialdisziplin des Teams zählte. Kommen Ericsson und Nasr wie in Spanien nicht über die Startplätze 15 und 16 hinaus, ist ein erfolgreiches Rennen bereits so gut wie ausgeschlossen. (Philipp Schajer)