Obwohl es bei Mercedes offiziell keine Nummer eins im Team gibt, ist die Hierarchie nach vier Saisonrennen klar. Lewis Hamilton hat dank seiner drei Siege und vier Pole Positions gegenüber Nico Rosberg eindeutig die Nase vorne. Der Deutsche befindet sich vor dem Europaauftakt der Formel 1 in Barcelona somit bereits unter gehörigem Druck, damit der Titelzug nicht schon äußerst früh in der Saison ohne ihn abfährt.

Wenngleich die teaminterne Bilanz für Hamilton spricht, sieht Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Rosberg keineswegs aussichtslos zurück - ganz im Gegenteil. "Wenn man sich zum Beispiel ihre Performance im Qualifying in China ansieht, lagen nur vier Hundertstel zwischen ihnen", sagte der Österreicher gegenüber Autosport und meinte hinsichtlich Rosberg: "Das ist nicht jemand, der klar geschlagen wurde. Es war ein kleiner Vorteil, der für Lewis genug war, um die Pole zu erzielen und das Rennen zu kontrollieren."

Angesichts von Hamiltons Erfolgen wurden zuletzt nicht nur einmal Rosbergs mentale Fähigkeiten hinterfragt, doch Wolff ist sich sicher: "Nico wäre nicht als mehrfacher Rennsieger und Anwärter auf die Weltmeisterschaft in der Formel 1, würde er es sich leisten, nach nur wenigen Rennen ins Wanken zu geraten. Ich erwarte von ihm, dass er zurückschlägt. Ich weiß nicht, wann das passieren wird, aber er wird immer da sein, daran besteht kein Zweifel."

Wolff glaubt an Rosberg, Foto: Sutton
Wolff glaubt an Rosberg, Foto: Sutton

Langer Titelkampf

Während Hamilton die Gesamtwertung mit komfortablen 27 Punkten Vorsprung anführt, werden dahinter Rosberg und Sebastian Vettel durch gerade einmal einen Zähler getrennt. Wolff kann sich trotz Hamiltons Polster aber gut vorstellen, dass der Titelfight bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi andauern wird, auch wenn dort diesmal keine doppelten Punkte vergeben werden.

"Selbst wenn wir weiterhin die Plätze eins und zwei einfahren und sie [Ferrari] Dritter und Vierter werden, könnte es sehr weit in die Saison gehen", mutmaßte der Österreicher. Nachsatz: "Zwischen Lewis und Nico erwarte ich, dass es so weitergehen wird, und dann ist Ferrari kein Teil der Gleichung."