Der von Rang 14 ins Rennen gegangene Nico Hülkenberg beendet die Saison 2015 beim WM-Finale in Abu Dhabi auf Platz sechs. Der Emmericher, der einen guten Start erwischte, wurde nach einem Zwischenfall in der ersten Schikane mit McLaren-Youngster Kevin Magnussen mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt.

Der Deutsche äußerte schon über den Boxenfunk sein Unverständnis über die von den Rennkommissaren verhängte Strafe. Auch nach dem Rennen war sich Hülkenberg keiner Schuld bewusst. Kevin Magnussen sei für seine harte Fahrweise bekannt und habe durch eine skurrile Linie in Kurve fünf den Weg für ihn abgeschnitten, ließ Hülkenberg den Zwischenfall im Interview mit RTL Revue passieren.

Fehlender Grip als Erklärung

"In der ersten Kurve rutscht man viel, man hat noch nicht so viel Grip. Ich kann nicht erkennen was ich falsch gemacht haben soll", gab sich der Deutsche unschuldig. "Die 5-Sekunden-Strafe hat mich wieder etwas zurückgeworfen und mich nach hinten gespukt", bilanziert Hülkenberg weiter.

Der Zwischenfall mit McLaren-Pilot Magnussen brachte den Emmericher allerdings nicht aus dem Konzept. Hülkenberg kämpfte sich bravourös zurück ins vordere Mittelfeld und war sowohl mit der Option- als auch mit der Prime-Mischung von Pirelli stark unterwegs. "Besonders im Vergleich zu Freitag und Samstag war das Auto heute viel besser zu fahren", freute sich der 27-jährige über die deutlich verbessert Performance seines Arbeitsgerätes.

Nico Hülkenberg hatte nach dem Abu Dhabi GP allen Grund zur Freude, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg hatte nach dem Abu Dhabi GP allen Grund zur Freude, Foto: Sutton

Hülkenberg marschiert

Der mit den superweichen Reifen gestartete Hülkenberg zögerte seinen ersten Service bis in Runde 15 hinaus. Eine Runde später als sein Teamkollege Sergio Perez, den der Deutsche schon am Start hinter sich ließ. Mit der aufgezogenen Prime-Mischung kämpfte sich Hülkenberg durch das Feld, um in Runde 37 erneut die Boxencrew anzusteuern. "Ich bin überglücklich mit dem Rennverlauf", gab Hülkenberg nach Rennende an. "Es hat heute richtig Spaß gemacht. Ich habe es einfach fliegen lassen."

"Die Performance des Autos war fantastisch. Ich hatte nur nach den Boxenstopps ein paar Runden in denen ich auf die Reifen achten musste, ansonsten konnte ich durchgehend pushen", bilanzierte der Deutsche weiter.

In seinem letzten Stint bekam Hülkenberg wieder die superweiche Mischung aufgeschnallt. Nach Ansicht des Emmerichers sei dieser Wechsel eine mutige, aber letztlich die richtige Entscheidung gewesen. "Es war heikel, aber es war eine großartige Strategie vom Team. Es hat super funktioniert."

Teamchef Vijay Mallya war sich nach Rennende sogar sicher, dass die 5-Sekunden-Strafe seinem Schützling den fünften Rang gekostet habe. "Er hätte den fünften Platz jedenfalls verdient gehabt", haderte der Inder weiter.

Durch den sechsten Platz beim Saisonfinale und dank der doppelten Punkte zum Saisonabschluss, wurden Hülkenberg 16 Punkte gutgeschrieben. In der Fahrerwertung distanzierte der Deutsche seinen mexikanischen Teamkollegen Sergio Perez zum Abschluss deutlich. Trotz der schwächeren zweiten Saisonhälfte belegt Hülkenberg den neunten Gesamtrang in der Fahrer-WM. 37 Punkte vor seinem Teamkollegen Sergio Perez.