In der Diskussion zwischen den 'kleinen' Teams Lotus, Sauber und Force India und Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone kochen die Emotionen hoch. Force Indias stellvertretender Teamchef Bob Fernley hatte Ecclestone unlängst in einem Brief um weitere Gespräche gebeten. Zudem hatte er massive Kritik an der aktuellen Preisgeldverteilung und den Motorenkosten geübt und die Strategy Group als Kartell bezeichnet.

Das kam bei Ecclestone alles andere als gut an und er schlug in einem Interview mit PA Sport verbal zurück. "Ich hoffe, er versteht, was die Definition eines Kartells ist und wenn er das tut, wie er glauben kann, dass es ein Kartell gibt", schimpfte er. "Er redet vollkommenen, heillosen Blödsinn. Das ist das Problem, das wir bei Meetings mit diesen Teamchefs oder Managern immer haben - sie haben keine Ahnung, worüber sie reden."

Unklar ist, ob Ecclestone bereit ist, sich in Abu Dhabi noch einmal mit Force India, Sauber und Lotus an einen Tisch zu setzen, nachdem er das letzte Treffen schon als völlige Zeitverschwendung bezeichnet hatte. Er sieht in Bezug auf die Preisgeldverteilung auch keinen Handlungsbedarf. "Sie haben einen Vertrag unterschrieben. Sie wissen genau, was sie unterschrieben haben und wie viel Geld sie bekommen werden", argumentierte Ecclestone. "Was wir nicht kontrollieren können, ist, wie viel sie ausgeben. Das ist das Problem. Es scheint nicht so, als hätten sie einen normalen Geschäftsweg eingeschlagen."

Widersprüchliche Aussagen

Ecclestone sieht sich nicht nur seitens der Teams Kritik ausgesetzt, sondern auch von Experten. Eddie Jordan, ehemaliger Formel-1-Pilot und -Teambesitzer, bezeichnet die Situation als 'außer Kontrolle'. "Niemand weiß, ob er das meint, was er sagt oder ob er überhaupt weiß, was er sagt", meinte Jordan gegenüber der Daily Mail. "In einem Augenblick sagt er, dass er den kleinen Teams aus ihren finanziellen Problemen heraushelfen will, dann, im nächsten Moment, sagt er, dass sie ihm egal sind", zeigte er auf.

Jordan ärgerte sich auch über die jüngsten Aussagen Ecclestones, wonach die Zielgruppe für ihn alte, reiche Menschen sind. Wenn Ecclestone keine jungen Fans wolle und soziale Medien nicht verstehe, dann solle er seinen Posten an jemanden übergeben, der es tut. "Wir sind nur Hüter des Sports. Wir haben eine Verantwortung gegenüber der nächsten Generation, ihn in einem fitten, gesunden und wettbewerbsfähigen Zustand zu übergeben", betonte Jordan. "Irgendwann muss sich jeder zur Ruhe setzen und ich glaube, es ist für Bernie an der Zeit, darüber nachzudenken, ob er sich zur Ruhe setzen sollte."