"Ich bin an Twitter, Facebook und all den Blödsinn nicht interessiert." Bernie Ecclestone ist bekannt für seine direkte Art. In einem Interview mit der Zeitschrift Campaign Asia-Pacific redete er sich wieder einmal um Kopf und Kragen. "Ich habe versucht herauszufinden, was es mit den sozialen Netzwerken auf sich hat, aber ich bin scheinbar zu altmodisch. Ich sehe keinen Wert darin", erklärte der 84-Jährige.

Auch die Kritik, dass die Formel 1 mehr auf die jüngere Generation eingehen müsse, kann er nicht verstehen. "Ich weiß nicht, was die sogenannte 'junge Generation' sehen will", verriet der F1-Zampano. Allerdings hat er auch kein wirkliches Interesse daran, das herauszufinden. Für ihn stellt diese Generation sowieso nicht die Zielgruppe der Formel 1 dar. "Wenn jemand will, dass seine Marke vor einem Millionenpublikum auftaucht, dann finde ich ganz einfach einen TV-Sender, der das erledigt", erklärte Ecclestone.

Zielgruppe: Generation 70 plus

"Aber plötzlich soll ich einen Sender finden, damit 15-Jährige Formel 1 schauen, nur weil irgendjemand dieser Gruppe seine Marke präsentieren will? Das interessiert keinen!", fuhr er fort. Für ihn ist es ganz einfach: junge Menschen können sich Marken wie Rolex nicht leisten bzw. können mit Sponsoren wie UBS nichts anfangen, also ist diese Zielgruppe für die Königsklasse des Motorsports nicht interessant. "Keine Ahnung, warum die Leute dauernd von der 'jungen Generation' sprechen. Was soll das bringen? Sie können ihnen nichts verkaufen. Die meisten dieser Kids haben nämlich kein Geld", so der Brite.

Für ihn steht fest, welche Zielgruppe die Richtige ist: die Generation plus 70. "Mir sind die 70-Jährigen lieber, denn die haben genug Geld. Es gibt für mich keinen Grund, an die Kids zu denken, denn die kaufen nichts und wenn irgendwelche Marketingleute meinen, dass sie diese Zielgruppe brauchen, dann sollen sie mit Disneyland zusammenarbeiten", stellte Ecclestone klar.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint - Bernie, Bernie, Bernie... Gleich und gleich gesellt sich gern - schon klar. Aber lieber Bernie, du scheinst zu vergessen, dass 70-Jährige, die sich für die Formel 1 interessieren, nicht einfach vom Himmel fallen. Auch 70-jährige Fans sind in früheren Jahren mit dem Motorsport in Berührung gekommen. Fans müssen mit dem Sport heranwachsen - nur so entsteht eine lebenslange Bindung. (Kerstin Hasenbichler)