Nachdem der Finne den Donnerstag in Abu Dhabi schwänzte, brodelt es in der Gerüchteküche - nicht zuletzt wegen dem Funkspruch-Vorfall zwischen Alan Permane und Räikkönen in Indien. Am Freitag saß der Finne zwar wieder im Auto, dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack. Kein Wunder, dass Teambesitzer Gerard Lopez bemüht ist, die aktuellen Vorfälle herunter zu spielen. "Es gibt keinerlei Probleme zwischen dem Team und Kimi", stellte er klar.

Was den Funkspruch-Vorfall in Indien angeht, erklärte Lopez: "Die Kommentare zwischen Alan [Permane] und Kimi wurden in den letzten Tagen von den Medien hochgespielt. Es war ein Ausrutscher während eines emotionalen Rennens und spiegelt nicht die letzten zwei Jahre wieder." Keiner im Team würde die Stärke des Finnen anzweifeln oder ihn gegenüber Romain Grosjean degradieren. "Wir kämpfen nur aufgrund von Kimis Punkten noch um Platz zwei in der Konstrukteurswertung", ist sich Lopez bewusst.

Dass sich die Beziehung zu Räikkönen seit Bekanntwerden des Ferrari-Deals verschlechtert hat, dementierte der Luxemburger. Immerhin habe er den Finnen überhaupt in die Formel 1 zurückgeholt und somit Ferrari ermöglicht, Räikkönen zu verpflichten. "Wir hatten die Chance Kimi zu halten, aber wir konnten seine Bedingungen leider nicht in der vorgegebenen Zeit erfüllen, Ferrari hingegen schon. Es ist traurig, dass uns Kimi verlässt", sagte der Teambesitzer. Jeder im Team werde Räikkönen vermissen - und umgekehrt.

"Sein Wechsel zu Ferrari ändert nichts an unserer Beziehung und der Tatsache, dass ich mit Kimi einen Freund dazugewonnen habe. Ich bin überzeugt, dass man eines Tages auf diese Partnerschaft als etwas ganz Spezielles zurückblicken wird", sagte Lopez vor dem drittletzten Rennen der Saison 2013. In der neuen Saison erwartet er Räikkönen als harten Gegner im Kampf um die WM. "Kimi wird bei Ferrari einen tollen Job machen. Wir haben ja in den vergangenen zwei Jahren gesehen, was er kann."

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint - Die Worte von Gerard Lopez über Kimi Räikkönen klingen wunderschön, sind aber nichts weiter als heiße Luft. Natürlich ist der Lotus-Teambesitzer nach all den negativen Schlagzeilen um Schadensbegrenzung bemüht. Fakt ist aber, dass Lotus seit Bekanntwerden des Ferrari-Deals versucht sich selbst gut zu verkaufen, indem man immer wieder betont, Räikkönen in die F1 zurückgeholt zu haben. Das stimmt, aber es stimmt auch, dass Lotus selbst schuld ist, dass der Finne überhaupt zu Ferrari geht. (Kerstin Hasenbichler)