Wie denkst du über den Yas Marina Circuit?
Romain Grosjean: Es ist eine unglaubliche Anlage und wirkt beeindruckend. Er ist nicht so oft in Betrieb wie andere Kurse über die Saison, daher wissen wir, dass uns weniger Grip zu Beginn des Wochenendes erwartet. Das Layout zählt nicht zu meinen Favoriten - es gibt meiner Meinung nach zu viele Zweiter-Gang-Kurven -, aber es kann schließlich nicht jeder Kurs zu den Favoriten zählen. Abgesehen davon scheint der E21 im Moment jede Strecke zu mögen.
Welche Erinnerungen hast du an Abu Dhabi?
Romain Grosjean: Meine Bilanz in Abu Dhabi ist nicht schlecht. Letztes Jahr war nicht mein Bestes Wochenende, da ich mich als Zehnter qualifizierte und das Rennen nicht beendete. Für das Team war es aber ein großartiges Rennen, daher wissen wir, was möglich ist. Ich war in der GP2 Asia Serie auf Pole und beendete das Rennen als Zweiter. In der GT1 WM habe ich hier sogar ein Rennen gewonnen. Meine Rückkehr in die Formel 1 fand ebenfalls an einem Grand Prix Wochenende in Abu Dhabi statt, als ich 2011 das Freie Training fuhr. Daher habe ich ein paar gute Erinnerungen an diesen Ort. Es wäre schön, noch ein paar weitere zu haben...
Beim Indien GP musstest du einen mächtigen Weg zurücklegen - von P17 aus Podest…
Romain Grosjean: Wenn mir jemand nach dem Qualifying gesagt hätte, dass ich in Indien auf dem Podium stehe, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Zu Beginn des Rennens war unsere Erwartungen im besten Falle Rang vier - falls uns ein starker Start gelingt und das Rennen danach perfekt läuft. Daher war es ein unglaubliches Ergebnis und eine großartige Leistung des Teams. Ein guter Freund aus dem Medien-Bereich sagte, er würde seinen Hut aufessen, wenn es mir gelingt, eine Einstopp-Strategie ans Laufen zu bringen - ich freue mich darauf, das zu sehen.
Wäre mit einem anderen Ausgang am Samstag der Sieg möglich gewesen?
Romain Grosjean: Wenn wir weiter vorne in der Startaufstellung gestanden hätten, wäre der Kampf um Rang zwei auf jeden Fall möglich gewesen, aber Sebastian [Vettel] war einfach zu schnell. Gratulation an ihn: Er ist ein sehr netter Junge, ein großartiger Fahrer und ich hoffe, ich kann ihn in Zukunft in Bezug auf dem WM-Titel herausfordern.
Hat der Zeitplan mit dem späten Rennstart in Abu Dhabi einen Einfluss auf dich?
Romain Grosjean: Ich mag das, denn es bedeutet, dass wir mehr Schlaf kriegen - und ich mag Schlaf. Logistisch ist das Rennen sehr praktisch, da wir direkt bei der Strecke untergebracht sind. Alle Trainings, das Qualifying und das Rennen finden erst sehr spät nachmittags statt, aber in Wirklichkeit denkst du nicht an die Tageszeit, wenn du im Auto sitzt - du denkst an die Rundenzeit.
Wie sieht es mit der Hitze aus?
Romain Grosjean: Es ist auf jeden Fall ein Kontrast zum momentanen Wetter in Europa. Das Cockpit eines Formel-1-Autos kann ein sehr heißer Ort sein, auch wenn es außen kühl ist. Abu Dhabi ist sicherlich einer der heißeren Orte, die wir besuchen. Es ist sehr wichtig, über den Tag sehr viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen - nicht nur im Auto -, da man sehr schnell dehydrieren kann.
Welche Ziele hast du dir für Abu Dhabi gesteckt?
Romain Griosjean: Ich gehe es mit der gleichen Philosophie wie die letzten Rennen an: mein Bestes geben. Ich beendete die Rennen in Korea, Japan und Indien auf dem Podest - dort zu stehen ist ein gutes Gefühl. Ohne meine Motorenprobleme hätte ich auch in Singapur dort sein können. Zu diesem Zeitpunkt der Saison, scheint die letzte Evolution unseres Autos mit den veränderten Pirelli-Reifen sehr gut zu arbeiten und ich kann auf den unterschiedlichen Kursen gute Leistungen herausholen. Ich möchte einfach gute Punkte für das Team sammeln und die meisten Punkte bekommt man auf dem Podest.
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