Die Medien und Fans sind gespannt wie ein Flitzebogen - in welchem Cockpit Nico Hülkenberg im kommenden Jahr Platz nehmen wird. Der vierte Platz in Südkorea wirkte regelrecht wie ein "Empfehlungsfahren" für die potenziellen Formel-1-Teamchefs. Doch nun will alle Welt langsam wissen, zu welchem Team es den Deutschen 2014 verschlägt.

Seit der Bekanntgabe, dass Kimi Räikkönen 2014 wieder zur Scuderia Ferrari zurückkehrt, kommen immer mehr Gerüchte auf, dass Nico Hülkenberg der heißeste Kandidat für das Lotus-Cockpit 2014 ist. Mit seinen Meisterleistungen in Italien (Platz fünf) und Südkorea (Platz vier) hat er ein Ausrufezeichen gesetzt. "Hey, hier bin ich", so schien Hülkenbergs Kampfansage. Und diese Leistung sah auch Lotus-Teamchef Eric Boullier.

Die Türen stehen Hülkenberg jetzt offen

"Wir wussten es schon eine lange Zeit, und Nico zeigte es wieder einmal am Sonntag, dass er an der Spitze mit einem guten Auto mitfahren kann", sagte der Lotus-Boss. Aber nicht nur Hülkenberg ist bei Lotus im Gespräch - auch Felipe Massa sucht für das kommende Jahr noch ein freies Cockpit. Doch im Vergleich mausert sich der Deutsche in den Rennen um einiges besser als der Ferrari-Pilot. Hülkenberg fährt konzentriert und ohne Fehler und konnte sogar die Weltmeister Lewis Hamilton und Fernando Alonso rundenlang hinter sich halten.

Der Aufwärtstrend von Hülkenberg ist deutlich zu erkennen. Auch in dem unterlegenen Sauber-Boliden schafft der Emmericher Unmögliches. "Willkommen an der Weltspitze", lobte Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner den Sauber-Piloten. Die Türen stehen Hülkenberg jetzt offen. Aber darüber macht sich der Sauber-Pilot jetzt noch wenig Gedanken. "Der vierte Platz in Korea wird meine Zukunft nicht verändern, aber mein Handy ist trotzdem die ganze Zeit an", so Hülkenberg.

"Klar, gute Resultate sind immer willkommen und es ist eine gute Werbung für mich. Aber ich kann nicht mehr machen, als den Teambossen einen Kick zu geben", so Hülkenberg. "Wenn jemand an mir interessiert ist, dann werden diejenigen mich seit geraumer Zeit bestimmt beobachtet haben, und nicht nur bei einem Rennen." Hülkenberg weiß nur zu gut, dass ein F1-Vertrag nicht nur auf einem guten Ergebnis basiert, denn 2010 wurde sein Vertrag mit Williams unmittelbar nach der Pole Position in Brasilien nicht verlängert.

Hülkenberg überzeugt mit guten Resultaten, Foto: Sutton
Hülkenberg überzeugt mit guten Resultaten, Foto: Sutton

Aber auch der Verbleib bei Sauber wäre nach den Fortschritten in den vergangenen Rennen mehr und mehr realistisch. "Für uns besteht die Möglichkeit, ihn zu halten", sagte Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn nach dem Rennen in Südkorea. Der Schweizer Rennstall will sein stärkstes Pferd im Stall natürlich auch nicht ohne weiteres gehen lassen. Die Verbesserungen bei Sauber könnten natürlich ein ausschlaggebender Punkt sein, um noch ein Jahr für die Schweizer zu fahren.