Als erstem Fahrer der Saison gelang es Sebastian Vettel in Bahrain, ein zweites Rennen zu gewinnen. Schlussendlich siegte der Heppenheimer mit einem stattlichen Vorsprung von knapp zehn Sekunden und baute seine Führung in der Weltmeisterschaft auf zehn Punkte aus, doch bei Red Bull ist man fest davon überzeugt, dass die Konkurrenz in der Lage sein wird, mit dem Beginn der Europasaison zurückzuschlagen.

"Der Ferrari ist stark. Lotus hat ein gutes Auto. Der Mercedes ist über eine Runde sehr schnell. Der Rest liegt ein bisschen zurück", umriss Teamchef Christian Horner in wenigen Worten, wie es derzeit um die Gegnerschaft bestellt ist. "Es ist also eng und ich bin mir sicher, dass es [das Kräfteverhältnis] in Europa von Strecke zu Strecke schwanken wird", wagte er einen Ausblick, vergaß jedoch auch nicht zu erwähnen, dass Red Bull mit der bisherigen Ausbeute mehr als zufrieden sein kann. "Mit zwei Siegen aus vier Rennen und einem weiteren zweiten Platz nach Europa zurückzukehren bedeutet, dass wir einen starken Start hinter uns haben", so Horner.

Reifen am Limit

Red Bull kehrte hochdekoriert aus Bahrain zurück, Foto: Red Bull
Red Bull kehrte hochdekoriert aus Bahrain zurück, Foto: Red Bull

In Bahrain verstand es Vettel, die widerspenstigen Reifen optimal zu behandeln, war aber lediglich in der Anfangsphase des Rennens in Zweikämpfe verwickelt, was sich positiv auf die Halbwertszeit der Gummis auswirkte. Stallkollege Mark Webber hatte mit den Pneus hingegen seine liebe Not, weswegen Horner bewusst ist, dass sich das Bild schnell verändern kann. "Diese Reifen sind sehr komplex", meinte er. "Wenn man sich im Arbeitsfenster befindet und die Balance stimmt, kann man so dominant wie wir diesmal auftreten", schätzte der Brite die Lage ein. "Aber das Fenster ist sehr, sehr eng und wenn sich außerhalb befindet, kann es sein, dass man vier oder fünf Mal stoppen muss."

Red Bull zählt bekanntermaßen zu jenen Teams, die es begrüßen würden, sollte Pirelli die Situation ein wenig entschärfen und für die weitere Saison ausdauerndere Pneus liefern. Horner bekräftige diese Ansicht noch einmal. "Vier Stopps in einem Rennen ist zu extrem und es gibt andere Teams, die so aussehen als hätten sie größere Probleme mit den Reifen als Red Bull", hielt er fest. "Man muss mit ihnen sprechen und sie nach ihrer Meinung fragen, aber ich bin der Ansicht, dass die Reifen zu sehr am Limit sind."