Der angeblasene Diffusor und seine mögliche teilweise Verbannung sorgen weiterhin für Diskussionsstoff. Die Technische Arbeitsgruppe der FIA will sich kommenden Monat mit dem Diffusor und dessen Legalität beschäftigen. Die Teams, allen voran Williams fordern schnellstmöglich eine Klärung. "Wir wissen im Moment nicht, was los ist. Es gibt starke Argumente auf beiden Seiten. Es gibt Argumente, die dafür sprechen, dass der Diffusor legal ist bzw. illegal ist", erklärte Sam Michael.

Für den Fall der Fälle, dass der angeblasene Diffusor nicht eingeschränkt wird, will Williams weiter an dem System arbeiten. Charlie Whiting hat seine Sicht der Dinge allerdings deutlich dargestellt. "Für ihn ist der Diffusor illegal. Aber es gibt auch Leute, die sagen, dass es im Reglement Grauzonen gibt. Aber entweder ist er legal oder nicht - das muss geklärt werden, damit es die Weltmeisterschaft nicht negativ beeinflusst", stellte Michael klar.

Geht es nach Williams, dann würde das System aus der Formel 1 verbannt werden. "Dann könnten wir das Geld für andere Dinge verwenden. Aber wenn der Diffusor bleibt, dann werden wir weiter daran feilen", so Michael. Sollte der angeblasene Diffusor für legal befunden werden, befürchtet der Williams-Technikdirektor in der Zukunft eine Kostenexplosion sowie einen enorme Auswirkung auf das Design der Autos. "Wir haben der FIA gezeigt, wo wir jetzt stehen und wie das System in sechs Monaten oder einem Jahr aussehen könnte", verriet Michael.

"Wir würden zusammen mit Cosworth viel Geld in die Hand nehmen, um ein eigenes System zu bauen, das mit heißer statt wie im Moment mit kalter Luft angeblasen wird. Doch vorher müssen wir wissen, ob das System legal ist", fuhr er fort. Bei Mercedes GP hofft man, dass sich die FIA nicht gegen den Diffusor stellt. Laut Ross Brawn spielen Diffusor-Systeme bereits viele Jahre eine Rolle in der Formel 1. "Das ist die Natur der Formel 1. Wir versuchen aktuell das Maximum herauszuholen und meiner Meinung nach sollten wir diese Ideen nicht wieder in die Schublade stecken", sagte Brawn.

Generell könne man auch mit einem Verbot die Entwicklung nicht aufhalten. Die Ingenieure würden sich einfach etwas Neues einfallen lassen und auch die Kostensorge teilt Mercedes GP nicht. "Es ist nicht so teuer einen mit warmer Luft angeblasenen Diffusor zu bauen. Man braucht nur das richtige, hitzebeständige Material und das sollte nicht so teuer sein", sagte Brawn und fügte hinzu: "Es liegt an den Teams, ob sie ihr Geld für Auspuffsysteme, Windkanal-Zeit oder andere Dinge ausgeben."