Bereits vor dem Spanien-GP hat die FIA die Teams in einem Schreiben darüber informiert, dass der angeblasene Diffusor künftig eingeschränkt werden soll. Die ausströmenden Abgase sollen nur noch durch das Auspuff-System geleitet werden dürfen, wenn der Pilot Gas gibt. Diese Einschränkung gilt zwar noch nicht für das Barcelona-Wochenende, doch Charlie Whiting hat die Teams vor möglichen Protesten seitens Williams, Virgin und HRT gewarnt, die über keinen angeblasenen Diffusor verfügen.

"Die Möglichkeit besteht immer. Ich habe die Teams gewarnt, dass es dieses Wochenende passieren könnte und das die Stewards dann wie gehabt ihre Entscheidung treffen werden", sagte Whiting. Dabei könne er eine Bestrafung nicht ausschließen. "So etwas ist in der Vergangenheit schon vorgekommen - in Brasilien 1998 mit den Bremsen", erklärte Whiting. Die Chance, dass die Mehrheit des Starterfeldes disqualifiziert werde, sei allerdings gering.

Lösungen zu extrem

"Das würde wohl nicht passieren, aber man weiß nie. Es ist nicht völlig ausgeschlossen. Wenn ein Protest vorliegt, obliegt die Entscheidung bei den Stewards", so Whiting. Die ganze Sache ins Rollen brachten die extremen Lösungen der Teams, die ihr Motoren-Management so entwickelt haben, um das Maximum herauszuholen. "Wir haben uns die Daten angesehen und der Weg, den die Teams einschlagen, geht unserer Meinung nach langsam aber doch in die illegale Richtung. Das hat uns Sorgen bereitet. Etwas Benzin, ein kleiner Funke, eine Verzögerung - das wurde alles zu extrem", erzählte Whiting.

Um noch extremere Lösungen zukünftig zu verhindern, entschied sich die FIA dazu das Reglement während der Saison zu ändern. Wobei es auch das Gerücht gibt, dass die FIA nach einer Beschwerde eines Teams diese Entscheidung getroffen habe. "Wir reagieren des Öfteren, wenn ein Team uns schreibt. Das Schreiben geht dann weiter und es wird überlegt, was die Teams besser machen könnten. In diesem Fall war es so", bestätigte Whiting. Den Namen des Teams wollte er nicht verraten.