Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen: So sieht das offenbar auch Jean-Eric Vergne. Der zweifache Formel-E-Champion ist wie zahllose andere Rennfahrer zu einer Zwangspause in Folge der Coronavirus-Pandemie verordnet. Formel E, Formel 1 und Co. werden nach aktuellem Stand bis mindestens Ende April keine Rennen austragen.

Eine schwierige Zeit auch für die im Gesamtbild kleine Welt des Motorsports - und gleichzeitig eine große Chance für den aufstrebenden Markt des Online-Racing. Auch unter den Profis erfreut sich eSports einer wachsenden Fan-Gemeinde. In den rennfreien Zeiten des Coronavirus vielleicht noch mehr?

"An alle meine befreundeten Rennfahrer, die in den nächsten zwei Monaten keine Rennen fahren: Sollten wir eine Online-Meisterschaft gründen und dann da fahren", wandte sich Vergne auf seinen sozialen Plattformen an Kollegen, die ein ähnliches Schicksal teilen.

Aus einer Idee könnte ein großes Ding werden, wenn man einen Blick auf die Resonanz wirft. Zahlreiche Formel-E-Fahrer wie Vergnes früherer Teamkollege Andre Lotterer und sein aktueller Techeetah-Partner Antonio Felix da Costa begrüßten den Vorschlag. Auch Oliver Rowland oder James Rossiter stimmten mit ein.

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Bahnt sich hier etwa ein Online-Duell zwischen Formel E und Formel 1 an? F1-Fahrer wie Pierre Gasly schrieben: "Lasst uns das machen!" Der frühere Formel-1-Fahrer Giedo van der Garde meinte: "Gute Idee, Kumpel!"

Längst ist in den Diskussionen ein kleiner Kampf um die geeignete Plattform ausgeartet - davon gibt es schließlich einige in der Welt des Sim-Racing. "iracing!", forderte der frühere DTM-Pilot Daniel Juncadella, der sich im Winter ohnehin mit neuem Equipment eingedeckt hatte.

Den Fans gefiel Vergnes Aufruf an die Rennfahrer-Community. Rufe nach Live-Streams auf YouTube oder Twitch wurden unmittelbar laut, um die möglichen Rennen live verfolgen zu können. In der Vergangenheit traten Formel-1-Stars Max Verstappen und Lando Norris oder DTM-Fahrer Philipp Eng mehrfach bei Sim-Rennen an zogen damit die Blicke auf sich.