Maro Engel ist in Zandvoort nicht aufzuhalten. Der 37-Jährige Münchner machte nach Bestzeiten in den Trainings und dem Qualifying nun auch den Sieg im ersten Rennens in Zandvoort perfekt. Im Mercedes vom Team Landgraf ließ sich der Deutsche vom Start weg nicht beirren und fuhr einen unbedrohten Sieg ins Ziel.

"Im Auto ist es nie langweilig. Wenn man da vorne fährt, wünscht man sich aber so ein Rennen. Ein riesengroßes Dankeschön an das ganze Team, die haben mir en tolles Auto hingestellt, das hat echt Spaß gemacht", so der Sieger Maro Engel nach dem Rennen am ProSieben-Mikrofon. "Grüße gehen nach Hause an die Mama, meine Tochter und auch Sophia, weil die wünschen sich natürlich so ein Rennen wie heute."

Sheldon van der Linde konnte seinen zweiten Platz ebenfalls halten und holte seinen ersten Podestplatz in dieser Saison. SSR-Performance konnte Franck Perera und Mirko Bortolotti auf den dritten respektive vierten Rang stellen. Thomas Preining sorgte bei Porsche mit einem siebten Platz für Ergebniskorrektur. David Schumacher schied nach einer Kollision mit Laurin Heinrich früh aus.

Marco Wittmann fiel von Platz drei gestartet in der Boxenstopp-Phase aufgrund eines schwachen Stopps auf den fünften Rang zurück. Der Project-1-Pilot ist nicht gerade glücklich über den Ausgang: "Wir waren stärker als der Sheldon und auch im zweiten Stint stärker als die Lambos", in keinem den beiden Fällen kam er aber an seinen Vordermännern vorbei. "Es ist schwierig, hier zu überholen. Es mangelt uns an Topspeed, zumindest an meinem Auto."

Maro Engel auch im Rennen unüberwindbar

Die Startaufstellung: Die Startaufstellung hatte mit Albert Costa auf dem fünften Startplatz eine regelrechte Überraschung parat. Maro Engel nahm das Rennen von ganz vorne in Angriff, gefolgt von Titelverteidiger Sheldon van der Linde und dem zweifachen DTM-Meister Marco Wittmann. Der beste Porsche war im Qualifying Thomas Preining im Manthey-EMA-Porsche. Tim Heinemann, der die Meisterschaft anführt, kam nicht über Startplatz 22 hinaus. Lucas Auer nahm das Rennen nur von Rang 12 in Angriff, Teamkollege David Schumacher lediglich von Rang 19.

Start: Maro Engel erwischte einen guten Start, dahinter versuchte Marco Wittmann, sich in Kurve eins innen an Sheldon van der Linde vorbeizudrücken, der Südafrikaner konnte seine Position letztlich halten. Kelvin van der Linde erwischte einen starken Start und konnte sich auf Platz 5 vorarbeiten. Albert Costa dagegen verlor ein paar Positionen. Auch Lucas Auer konnte drei Positionen gutmachen. Nach knapp einer Runde kam es zu einer Berührung zwischen Laurin Heinrich und David Schumacher, die in Reifenschäden beider Piloten endete. Sowohl Schumacher als auch Heinrich beendeten das Rennen folglich. Zwischen Yusuf Owega und Costa kam es in der ersten Runde ebenfalls zu einer leichten Berührung.

Die erste Rennhälfte: Der gute Start von Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde sollte einen ordentlichen Dämpfer bekommen. Der 27-Jährige hatte offenbar die falsche Startposition eingenommen und bekam folglich eine Strafrunde aufgebrummt. Selbiges galt für Patric Niederhauser. Ersterer verlor durch die sogenannte "Penalty Lap" sieben Positionen. Maro Engel konnte sich an der Spitze langsam aber sicher von den beiden BMWs absetzen, Wittmann im Project 1 saß allerdings im Heck des Schubert-Boliden. Dahinter waren Franck Perera und Mirko Bortolotti in den beiden Lamborghinis auf Schlagdistanz. Stolz biss sich unterdessen die Zähne am Frey-Ferrari Costas aus, der seinen achten Platz verteidigen konnte, während das Boxenstopp-Fenster immer näher rückte.

Bei 39 Minuten auf der Uhr kamen die ersten Piloten an die Box. Darunter Auer, Costa, Stolz, Kelvin van der Linde und Olsen. Stolz gelang es nicht, Costa in der Box zu überholen, der knapp vor dem Deutschen wieder auf die Strecke fuhr. Eine Runde später reagierten etwa Owega, Feller oder auch Dries Vanthoor. Auer gelang dabei der Undercut gegen Owega. Bortolotti im SSR-Lamborghini war folglich der erste der Spitzengruppe, der sich an die Box traute. Marco Wittmann reagierte eine Runde später. Trotz eines langsamen Stopps, kam Wittmann vor Bortolotti aus der Box, der aber auf warmen Reifen attackierte und den BMW auf der Strecke überholen konnte. Auch Sheldon van der Linde und Franck Perera waren an der Reihe, beide blieben vor dem heranstürmenden Bortolotti. Engel, Engelhart und Schmid ließen sich mit ihren Pflichtstopps Zeit.

Die zweite Rennhälfte: Wenig später ließ aber auch Engel mit dem Stopp nicht mehr auf sich warten. Der Stopp lief zwar nicht optimal, der herausgefahrene Vorsprung Engels war aber zu groß, um den ersten Platz zu gefährden. Die Stopps sorgten in der Folge für nach dem Qualifying unerwartete Führungsrunden Porsches durch den Oschersleben-Sieger Engelhart. Nach etwas mehr als zehn Minuten war das Feld aber wieder Boxenstopp-bereinigt. Als Verlierer der Boxenstopps ging deutlich Marco Wittmann hervor, der auf einen fünften Platz zurückfiel.

Bei 18 Minuten auf der Uhr kam es zu einem weiteren Ausfall: Vermeulen im Frey-Ferrari steurte die Box an und stellte sein Auto ab. Tim Heinemann verlor nach einer Berührung mit Mattia Drudi im Tresor-Orange-1-Audi wenig später mehrere Positionen an die Konkurrenz, wodurch er aus den Punkterängen fiel. Kelvin van der Linde befand sich nach seiner Strafe zu Beginn des Rennen nun in einem Zweikampf gegen Ayhancan Güven, bei dem er aber den längeren Atem behalten konnte. Für Engelhart, der nach einem eher misslungenen Stopp ans hintere Ende des Feldes zurückfiel, zeichnete sich immer mehr ein gebrauchter Tag ab, als er in der letzten Viertelstunde des Rennens ein Strafrunde aufgebrummt bekam, da es beim Stopp zu einem Vergehen kam.

Marco Wittmann wollte sich mit einem fünften Platz nicht zufriedengeben und bleib durchwegs im Heck Bortolottis. Der Italiener konnte sich trotz einiger Attacken bis zum Schluss des Rennens vorne halten. An der Spitze ließ aber Maro Engel nichts mehr anbrennen. Der Landgraf-Mercedes-Pilot fuhr das Rennen souverän zu Ende, Sheldon van der Linde ging auf Platz zwei über die Ziellinie, gefolgt von Franck Perera im Lamborghini.

Ergebnis: Die Top-10 des Rennens

PositionFahrerAutoRundenRücckstand
1Maro EngelMercedes39
2S.van der LindeBMW396.000
3Franck PereraLamborghini396.528
4Mirko BortolottiLamborghini397.694
5Marco WittmannBMW398.074
6Lucas AuerMercedes3911.551
7Thomas PreiningPorsche3912.196
8Albert CostaFerrari3914.859
9Dries VanthoorBMW3924.215
10Jusuf OwegaMercedes39 27.610