Die DTM gastiert zum sechsten Rennwochenende der Saison 2019 in Brands Hatch. Den Auftakt bildete diesmal das einzige Freie Training am Samstagmorgen, in dem sich Robin Frijns die Bestzeit sicherte. Da der Rennstreckenbetreiber nur eine limitierte Anzahl an Tagen im Jahr die längere Grand-Prix-Streckenvariante nutzen darf, fiel der Trainings-Freitag zum ersten und einzigen Mal in dieser Saison flach.

In der dadurch enorm wichtigen Trainingseinheit über 45 Minuten platzierte sich Audi-Pilot Robin Frijns mit der schnellsten Rundenzeit in 1:16.318 Minuten an der Spitze der Zeitenliste. An diese früh in der Session aufgestellte Bestmarke sollte kein anderer Fahrer heranreichen: Zur Mitte des Trainings begann es stärker zu regnen, alle Teams wechselten auf die Hankook-Regenreifen.

"Ein ziemlich spannendes Training, das im Trockenen begann und im Nassen endete", sagte Frijns. "Ein sehr geschäftiger Auftakt und es ist immer gut, Schnellster zu sein. Das Auto fühlt sich gut an, schauen wir mal, was im Qualifying passieren wird."

In der durch das typisch britische Wetter eingeschränkten Trainingseinheit gelang Audi eine Doppelspitze, hinter Frijns ordnete sich Loic Duval (1:16.450) auf der zweiten Position ein. Mit Marco Wittmann (1:16.553) und Timo Glock (1:17.085) folgten zwei BMW-Fahrer auf den Plätzen drei und vier.

Wittmanns Rückstand auf Frijns betrug 0,235 Sekunden. "Sehr wechselhaft, wie man es in England kennt", sagte Titelaspirant Wittmann. "Das Training war sehr positiv mit Platz drei im Trockenen und im Nassen waren wir mit das schnellste Auto. Das macht mich ziemlich zuversichtlich. Jetzt nehmen wir noch ein paar Änderungen vor. Wegen des komprimierten Zeitplans müssen wir schauen, dass wir alles zur richtigen Zeit an den richtigen Ort bringen."

Audis Titelanwärter, auf denen an diesem Wochenende nach der harten Kritik von Sat.1-Experte Timo Scheider ein ganz besonderes Augenmerkt liegt, ließen es zu Beginn ruhig angehen. Der Meisterschaftsführende Rene Rast fuhr mit einer persönlichen Bestzeit von 1:17.604 Minuten auf Platz 13. Markenkollege Nico Müller erzielte den fünften Platz mit einem Rückstand von 0,872 Sekunden auf Frijns.

Habsburg im Kiesbett

Bestplatzierter Fahrer eines Aston Martin Vantage war Daniel Juncadella auf dem neunten Platz. Beim Heimspiel von DTM-Neueinsteiger R-Motorsport benötigte der Spanier 1:17.372 Minuten für seinen besten Umlauf auf dem 3,908 Kilometer langen Traditionskurs. Seine Teamkollegen Paul Di Resta, Jake Dennis und Ferdinand Habsburg landeten auf den Positionen 11, 12 und 18.

Der Österreicher verlor drei Minuten vor Trainingsende die Kontrolle über seinen Aston Martin, kam von der Strecke ab und versenkte das Auto im Kiesbett. Habsburgs Verbremser war der einzige Ausrutscher im Feld auf der regnerischen Piste.

Streckenrekord geknackt

Der im Vorjahr bei der Premiere auf dem GP-Kurs aufgestellte Streckenrekord wurde im Training mit Leichtigkeit unterboten. 2018 erzielte der spätere Meister Gary Paffett im Qualifying die schnellste Runde in 1:17.948 Minuten. Mit den neuen, über 600 PS starken Turbo-Rennwagen war diese Marke im Training schnell geknackt und wurde durch Spitzenreiter Frijns um 1,63 Sekunden unterboten.

DTM in Brands Hatch: So geht es weiter

Den Teams und Fahrern bleibt nur wenig Zeit, um die Erkenntnisse aus dem Training umzusetzen. Das Qualifying beginnt heute um 11:50 Uhr (im Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com), also 65 Minuten nach dem Freien Training. Das erste von zwei Rennen an diesem Wochenende startet um 14:30 Uhr deutscher Zeit. Wegen der Zeitverschiebung zu Großbritannien steigt Sat.1 um 14:00 Uhr mit der Übertragung ein.