Jan Magnussen tritt gemeinsam mit seinem Sohn und früherem Formel-1-Fahrer Kevin bei den diesjährigen 24 Stunden von Le Mans (21./22. August 2021) an. Das Vater-Sohn-Gespann startet beim Team High Class Racing und bildet zusammen mit Anders Fjordbach ein rein dänisches Ensemble. Das Trio teilt sich einen Oreca 07 - Gibson und tritt in der hart umkämpften LMP2-Klasse an.

25 Teams haben sich für die zweithöchste Kategorie der WEC hinter den neuen Hypercars eingeschrieben. In der LMP2-Klasse treffen Magnussen/Magnussen/Fjordbach unter anderem auf die ehemaligen Formel-1-Fahrer Juan Pablo Montoya, Robert Kubica, Paul Di Resta oder den amtierenden Formel-E-Champion Antonio Felix da Costa. Auch Sophia Flörsch kehrt mit ihrem Damen-LMP2-Team und den Teamkolleginnen Tatiana Calderon und Beitske Visser zurück zum Frankreich-Klassiker.

"Ein Traum ist in Erfüllung gegangen", teilte Magnussen Junior den Familien-Coup an diesem Freitag in den sozialen Medien mit. Zuvor war nur Vater Jan für die 24 Stunden von Le Mans gemeldet gewesen, zunächst auf dem Schwesterauto von High Class Racing mit der Startnummer #20. Jetzt wechselt der 47-Jährige auf den #49 Boliden und trifft mit Sohn Kevin (28) auf einen Le-Mans-Rookie.

Kevin Magnussen: Langstrecke nach Formel-1-Aus

Der 119-fache Grand-Prix-Starter wechselte nach seinem Rauswurf beim Formel-1-Team Haas in die Sportwagenwelt und geht dieses Jahr erstmals in der höchsten Prototypen-Klasse der IMSA an den Start. Bei den 24 Stunden von Daytona zum Jahresbeginn gab Magnussen Junior sein Debüt. Zusammen mit Renger van der Zande und Sott Dixon konnte er sich im Ganassi-Cadillac bis zu einem späten Reifenschaden Hoffnungen auf den Sieg ausrechnen, letztendlich überquerte das Trio die Ziellinie als Fünfter.

Schon in Daytona setzte das Team High Class Racing unter anderem mit Robert Kubica und dem Österreicher Ferdinand Habsburg auf eine prominente Fahrerbesetzung. In Le Mans kann die Truppe auf Magnussen Seniors Erfahrung bauen. Der frühere Formel-1- und DTM-Pilot steht vor seiner 23. Teilnahme beim berühmtesten Rennen der Welt. Seit 1999 trat er jährlich beim 24-Stunden-Rennen an und errang unter anderem vier Klassensiege mit Corvette.

Sohn Kevin nutzt das diesjährige 24h-Rennen auch für seine Vorbereitung auf die Zukunft in der WEC. Er zählt zum Werksaufgebot von Rückkehrer Peugeot. Der französische Autobauer entwickelt aktuell ein Le-Mans-Hypercar und trifft ab 2022 unter anderem auf Toyota in der neuen Topklasse der Sportwagen-Weltmeisterschaft.

Mit einem Gesamtsieg des Vater-Sohn-Gespanns ist in Le Mans eher nicht zu rechnen. Selbst in diesem Fall wären sie nicht die erste Familienbande, der dieses Kunststück beim Rennen entlang der Sarthe gelänge. Der frühere Formel-1-Pilot Louis Rosier siegte zusammen mit Sohn Jean-Louis (2011 verstorben) bei den 24h Le Mans im Jahr 1950, bevor er sechs Jahre später im Alter von 50 Jahren bei einem Unfall ums Leben kam.