Beide Chevrolet Corvette C6 ZR1 komplettierten den Le-Mans-Test ohne jegliche Probleme. Die zunächst regnerischen Verhältnisse brachten auch das Trainingsprogramm der Amerikaner durcheinander, doch man machte das Beste draus und am Ende konnten die neuen Teile sowie die neuen Michelin-Reifen noch einem ordentlichen Test unterzogen werden. "Unsere Fahrer haben die drei goldenen Regeln heute befolgt: Nichts treffen, nichts kaputt machen und auf der Strecke bleiben", fasste Doug Fehan, der Programmmanager des Le-Mans-Projekts von Corvette, zusammen.

Unter Einberechnung der Witterungsverhältnisse fühle man sich gut mit dem erzielten Fortschritt im Programm, sagte Fehan weiter. "Die schnellste Runde zu fahren ist niemals unser Ziel. Unsere Erfahrung zeigt, dass Speed nicht der einzige entscheidende Faktor in Le Mans ist." Ziel sei es einfach, eine konkurrenzfähige Pace anzuschlagen und so wenig Zeit wie möglich in der Box zu verbringen. "Wenn man diese Ziele erfüllt folgt in der Regel ein gutes Resultat."

Die schnellste Zeit der Muscle Cars fuhr Jan Magnussen in 3:59.491 Minuten. Allerdings war er nicht ganz zufrieden: "Es war da draußen nicht so schön. Die Strecke war in einem Zwischen-Zustand genau zwischen denjenigen, in denen die Reifen funktionieren." So sei die Strecke nur quasi-trocken gewesen: "Nicht wirklich trocken, aber zumindest keine Gischt. Aber es ist gut, die Strecke wieder zu sehen und in einen Rhythmus zu kommen. Doch bei solchen Bedingungen lernt man kaum etwas, man exerziert einfach alles pro forma durch."

Zweite Corvette mit siebtschnellster Zeit

Es lag schließlich an Antonio Garcia, die Entwicklungsarbeit im Trockenen zu leisten: "Schlussendlich konnten wir Slicks montieren, was gut ist, denn jede Runde hier im Trockenen könnte wichtig für das Rennen sein. Wir hatten nur zwei Stunden bei Trockenheit, aber wir müssen uns einfach darauf konzentrieren, das Meiste aus jeder absolvierten Runde herauszuholen." Die Fahrt auf Slicks war aber stellenweise haarig: "Ich war der Erste mit Trockenreifen bei schwierigen Verhältnissen. Vielleicht war es noch nicht der richtige Moment. Aber wenigstens haben wir etwas Zeit im Trockenen bekommen. Das Auto fühlte sich gut an, wie schon die ganze Saison."

In der Corvette mit der Startnummer 74 war es Tommy Milner, der in 4:00.319 Minuten die siebtschnellste Zeit in der GTE Pro fuhr. "Die erste Hälfte des Tages war echt langweilig", gab auch der US-Amerikaner zu, dass er nicht ganz zufrieden mit dem Wetter war. "Aber es war gut, ein bisschen im Regen zu fahren, da wir das in diesen Fahrzeugen nicht häufig machen." In der Tat werden die meisten ALMS-Rennen bei Trockenheit abgehalten.

Milner übernahm einen großen Teil der Entwicklungsarbeit: "Heute konnten wir einige kleine neue Entwicklungen an unserem Auto testen, als wir im Trockenen gefahren sind. Wir haben neue Reifen von Michelin bekommen und konnten evaluieren, wie sie arbeiten." Diese Baseline-Arbeit erledigt zu haben sei schon einmal ein 'nice to have'. "Für mich lief es gut", fuhr Milner fort. "Ich denke, ich hätte noch schneller fahren können; meine In-Lap war schneller und hätte uns eventuell ganz nach vorne bringen können." In der Tat fuhr Milner auf dem Weg in die Box Bestzeiten in den Sektoren 1 und 2.