Jari-Matti Latvala ließ sich von der Aufholjagd seines Teamkollegen Sebastien Ogier bei der Rallye Portugal nicht beeindrucken und fuhr seinen 13. Karrieresieg ein. Mit 9,5 Sekunden Vorsprung auf Ogier war Latvala in den letzten Tag des in den Norden zurückgekehrten Events gestartet. Obwohl Ogier beide Durchfahrten der 'Fafe' gewann, konnte er Latvala nicht schlagen, der auf der dazwischen absolvierten Vieira do Minho die klare Bestzeit erzielte.

"Es ist ein großartiges Gefühl. Nach meinen letzten drei Rallyes haben sich ein paar Leute gefragt, ob ich je zurückkommen würde. Es war eine der schwierigsten Phasen in meiner Rallye-Karriere", gestand Latvala im Ziel. "Zurückzukommen und zu gewinnen ist ein einzigartiges Gefühl." Latvala räumte ein, dass Ogier an den ersten beiden Tagen der Rallye aufgrund seiner Startposition benachteiligt war. Am Finaltag hätten beide jedoch gleiche Chancen gehabt und er sei fokussiert geblieben.

"Ich weiß, dass es ein glückliches Event für einige Leute ist - einige Leute werden glücklich sein, weil der Beste nicht gewonnen hat", zeigte sich Ogier nicht gerade als bester Verlierer. Dabei gab es aus Volkswagen-Sicht einen Dreifach-Erfolg zu verzeichnen: Andreas Mikkelsen komplettierte als Dritter das Podium. "Ein großartiges Ergebnis. Mein erstes Event mit dem neuen Auto und ich muss sagen, was für eine Maschine VW gebaut hat. Wow."

Mikkelsen setzte sich im Kampf um Platz drei gegen Kris Meeke durch, der mit einem gebrochenen Stabilisator zu kämpfen hatte. "Okay, man kann nicht immer gewinnen", räumte der Sieger der Rallye Argentinien ein. "Wir waren gestern wirklich recht nah dran - innerhalb von sechs Sekunden - aber ich muss noch mehr über Reifenmanagement lernen."

Platz fünf ging an Ott Tänak im neuen Ford Fiesta RS WRC. Teamkollege Elfyn Evans war zwei Mal unter Rally2 erneut gestartet und hatte damit keine Chance auf Punkte. Licht und Schatten gab es auch bei Hyundai. Dani Sordo beendete die Rallye, zu der auch viele spanische Fans pilgerten, als bester Pilot der Koreaner auf Rang sechs. Hayden Paddon sammelte auf Rang acht ebenfalls Punkte. Thierry Neuville ging nach einem Überschlag erneut leer aus. "Ein sehr schlechtes Wochenende für uns - wie Argentinien", gestand der Belgier. "Wir müssen stärker zurückkommen. Ich weiß, was ich tun muss. Es wird in Sardinien besser sein."

Mads Östberg verbuchte nach erneuten technischen Problemen Rang sieben. Dem sechstplatzierten Sordo musste er sich dabei nur um 4,3 Sekunden geschlagen geben. Robert Kubica feiert nach dem Verzicht auf die Rallye Argentinien mit Platz neun ein vor allem fehlerloses Comeback. Auf der Power Stage, der zweiten Durchfahrt der 'Fafe', unterhielt er die Fans mit einem weiten Sprung - allerdings nicht ohne Konsequenzen: In seinem Ford gingen Alarmleuchten an. Martin Prokop komplettierte als Zehnter die Top-10.

Volkswagen verbuchte neben dem Dreifacherfolg im Gesamtergebnis - dem zweiten in dieser Saison nach der Rallye Monte Carlo - auch die Positionen eins bis drei auf der Power Stage, womit die Wolfsburger Bonuspunkte sammelten.

Die Top-10 in der Übersicht:

1. Latvala (Volkswagen) 3:30:35.3
2. Ogier (Volkswagen) +8.2
3. Mikkelsen (Volkswagen) +28.6
4. Meeke (Citroen) +48.7
5. Tänak (Ford) +1:56.8
6. Sordo (Hyundai) +2:27.9
7. Östberg (Citroen) +2:32.2
8. Paddon (Hyundai) +2:54.3
9. Kubica (Ford) +4:39.1
10. Prokop (Ford) +7:31.2