Der Freitagnachmittag in Argentinien - mit der zweiten Durchfahrt von Agua de Oro - Ascochinga und Villa Bustos - Tanti sowie der Super Special Fernet Branca - bot fast ebenso viele Dramen wie der Vormittag. Nach zahlreichen Reifenschäden, Drehern und Defekten sowie dem vorzeitigen Aus von Sebastien Ogier aufgrund eines technischen Problems, mussten auch Andreas Mikkelsen, Hayden Paddon und Ott Tänak die Segel streichen.

Mikkelsen schaffte es gar nicht erst zur ersten Prüfung der Nachmittagsschleife, da er auf der Verbindungsetappe mit einem technischen Defekt liegen blieb. Noch ist unklar, ob es einen Zusammenhang zwischen seinen Problemen und denen seines VW-Teamkollegen Ogier gibt. Paddon musste aufgeben, da die mannigfaltigen Schäden an seinem Auto nicht rechtzeitig behoben werden konnten. Tänak schließlich war bereits nach zwei Kilometern auf Agua de Oro - Ascochinga II aus dem Spiel, als er in einer Wasserdurchfahrt ein Rad verlor.

Von all dem unbeeindruckt hielt Kris Meeke die Führung, die er von Ogier übernommen hatte und konnte sie dank konstanter Fahrt und dem Pech seiner Mitstreiter auf mehr als eine Minute ausbauen. Vom ersten Sieg spricht der Nordire allerdings nur ungern. "Alles in den Top-5 wäre hier gut, um mein Selbstvertrauen zurückzubekommen", sagte er und schwärmte vom Citroen DS3 WRC. "Die Straße war höllisch rau, aber ich hatte einen guten Rhythmus und das Auto ist einfach durchgetanzt."

Mads Östberg beendete den ersten vollen Tag der Rallye Argentinien auf Platz zwei, nachdem sich seine Motorprobleme vom Vormittag nicht wiederholten. Jari-Matti Latvala rutschte auf Platz drei ab, nachdem er von Problemen mit dem Getriebe geplagt wurde. Diese bezogen sich nicht auf die Gangwechsel, sondern das vordere Differential. Allein auf der abschließenden Super Special verlor Latvala mehr als 30 Sekunden auf die Spitze. "Immerhin habe ich weniger Zeit verloren, als ich erwartet habe", übte er sich in Optimismus.

Platz vier belegte am Abend Dani Sordo, der sich nach dem Ausfall der Servolenkung am Vormittag zurückkämpfte. Allerdings erwiesen sich seine über Kreuz aufgezogenen weichen und harten Reifen nicht als ideale Strategie. Am weichen linken Vorderreifen war nach der mehr als 50 Kilometer langen Agua de Oro - Ascochinga II kein Profil mehr zu erkennen. "Ohne das Lenkproblem war es so, als würden wir die Prüfung zum ersten Mal fahren", gestand er zudem nach der zweiten Durchfahrt von Villa Bustos - Tanti.

Platz fünf ging an Elfyn Evans vor Privatier Martin Prokop, der zeitweise mit gebrochenem Stabilisator fuhr. Thierry Neuville kämpfte sich nach seinem Reifenschaden am Vormittag trotz Problemen mit dem Funk in die Top-10 zurück. Auf Rang sieben fehlen ihm allerdings mehr als fünf Minuten auf die Spitze. Die Top-10 komplettierten Khalid Al Qassimi und die beiden WRC2-Piloten Abdulaziz Al-Kuwari und Yuriy Protasov.

Die Top-10 in der Übersicht:

1. Meeke (Citroen) 1:44:47.8 Stunden
2. Östberg (Citroen) +1:08.4 Minuten
3. Latvala (Volkswagen) +1:23.5
4. Sordo (Hyundai) +1:54.2
5. Evans (Ford) +1:59.7
6. Prokop (Ford) +3:27.4
7. Neuville (Hyundai) +5:06.2
8. Al Qassimi (Citroen) +6:01.8
9. Al-Kuwari (Ford, WRC2) +6:46.3
10. Protasov (Ford, WRC2) +8:43.3