Perfekter Start für Ferrari ins zweite Rennwochenende der WEC-Saison 2024: Beim Heimspiel in Imola fuhren alle drei Ferrari 499P auf die ersten drei Startplätze! Unter großem Jubel auf den bereits gut gefüllten Tribünen führte Antonio Fuoco den #50 Werks-Ferrari (Fuoco, Molina, Nielsen) zur Pole Position.

Robert Shwartzman im privaten AF-Corse-Ferrari #83 (Kubica, Shwartzman, Ye) gelang es immerhin, sich als Zweiter zwischen die beiden Werksautos zu quetschen. Der Rückstand des Russen auf Fuocos Pole-Zeit in der Hyperpole (1:29.466 Minuten) betrug beeindruckende vier Zehntelsekunden. Lokalmatador Alessandro Pier Guidi in der #51 (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado) machte den roten Qualifying-Triumph auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari perfekt.

Porsche-Duo jagt Ferrari-Trio

Hinter den drei Ferrari-Hypercars reihten sich zwei Porsche 963 auf den Startplätzen vier und fünf ein: Kevin Estre bugsierte den beim Saisonauftakt in Katar siegreichen #6 Porsche (Estre, Lotterer, Laurens Vanthoor) zu P4, dahinter folgte das Schwesterauto mit der Startnummer #5 (Campbell, Christensen, Makowiecki) und Matt Campbell am Steuer, der zwischenzeitlich durchs Kiesbett gerasselt war.

Toyota konnte sich nach der Katar-Klatsche etwas erholen und in Form von Kamui Kobayashi zumindest den sechsten Startplatz mit der #7 (Conway, Kobayashi, de Vries) erobern. Das Schwesterauto mit der Startnummer #8 (Buemi, Hartley, Hirakawa) landete auf Platz acht, nachdem Brendon Hartley mit einem Ausflug ins Kiesbett zwischenzeitlich gelbe Flaggen ausgelöst hatte.

BMW mit Licht und Schatten im Qualifying

Zwischen die beiden Toyota-Hypercars drängelte sich der #20 BMW M Hybrid V8 (Sheldon van der Linde, Rast, Frijns) mit Qualifying-Fahrer Rene Rast am Steuer. Der zweite BMW mit der Startnummer #15 (Dries Vanthoor, Marciello, Wittmann) verpasste die Hyperpole und musste sich mit den hinteren Plätzen begnügen.

Werksfahrer Dries Vanthoor verlor knapp zwei Minuten vor dem Ende der Gruppenphase die Kontrolle über den Prototypen aus München und drehte sich auf der Strecke. Der Belgier löste daraufhin eine zwischenzeitliche Unterbrechung mit roten Flaggen aus.

Neue Peugeot-Hypercars verpassen Top-10

Die beiden stark überarbeiteten Peugeot 9X8 verpassten die Hyperpole auf den Plätzen 14 und 15. Stoffel Vandoorne in der #94 (Di Resta, Duval, Vandoorne) fehlten in der Gruppenphase rund 1,4 Sekunden zur Spitze. Jean-Eric Vergne im #93 Schwesterauto (Jensen, Müller, Vergne) lag knapp dahinter.

Peugeot bestreitet in Imola sein erstes Rennwochenende mit der Evo-Version seines Hypercars, das jetzt über einen Heckflügel und die standardmäßige 29/34-Räderkombination verfügt. "Wir sind froh, hier mit dem neuen Auto fahren zu können", sagte Stellantis-Motorsportchef Jean-Marc Finot. "Hier in Imola ist der Wettbewerb sehr eng und wir hätten es gerne in die Hyperpole geschafft. Jetzt fokussieren wir uns auf das Rennen."

WEC, Imola, #93, Peugeot, Jensen, Nico Müller, Vergne
Peugeot fährt ab sofort auch mit Heckflügel, Foto: DPPI/WEC

Schumacher-Alpine in letzter Startreihe

Hinter den beiden Peugeot landete der #63 Lamborghini SC63 (Bortolotti, Kvyat, Mortara) auf P16. Lambo-Werksfahrer Mirko Bortolotti steuerte den LMDh-Boliden beim Heimspiel der Italiener.

Bortolotti setzte sich zumindest gegen die beiden Alpine A424 mit den Startnummer #35 (Gounon, Milesi, Chatin) und #36 (Mick Schumacher, Lapierre, Vaxiviere) durch, die nicht über die Plätze 17 und 18 hinauskamen und zunächst nicht an ihr starkes Renndebüt in Katar anknüpfen konnten. Paul-Loup Chatin und Nicolas Lapierre saßen im Qualifying am Steuer. Das Schlusslicht bildete wenig überraschend der Isotta Fraschini (Serravalle, Wattana Bennet, Vernay).

LMGT3-Klasse: Manthey-Porsche auf Pole Position

In der neuen LMGT3-Kategorie setzte Manthey-Porsche seine Erfolgsserie nahtlos fort. Der #92 Porsche 911 GT3 R (Malykhin, Sturm, Bachler) sicherte sich nach dem Klassensieg beim Auftakt in Katar nun die Pole Position in Imola. Bronze-Fahrer Alexander Malykhin distanzierte die Konkurrenz in der Hyperpole-Session um fast sieben Zehntelsekunden!

Der 36-jährige Belarusse benötigte 1:42.365 Minuten für seine schnellste Runde, nachdem er sich zuvor im Gruppen-Qualifying der 18 GT3-Autos für die Top-10-Hyperpole qualifiziert hatte. Zur Erinnerung: Per Reglement müssen die jeweiligen Bronze-Fahrer auf den Autos das Qualifying sowie die Hyperpole bestreiten. Die Silber- und Platin-Piloten kommen erst im Rennen zum Einsatz.

Die erste Startreihe neben dem Manthey-Porsche komplettierte der #27 Aston Martin Vantage GT3 von Heart of Racing (James, Mancinelli, Riberas). Auf Platz drei landete der BMW M4 GT3 mit der wohl beliebtesten Startnummer in Imola: der #46 um Motorad-Legende Valentino Rossi. Der Italiener und Maxime Martin verfolgten im Qualifying, wie Teamkollege Ahmad Al Harthy den WRT-BMW in die zweite Startreihe führte. Das Schwesterauto (Leung, Gelael, Farfus) fuhr dahinter auf P4.

Drei Autos von deutschen Herstellern in den ersten beiden Startreihen - das kann sich aus heimischer Sicht sehen lassen. Die dritte Reihe teilen sich der pinke Damen-Lamborghini der Iron Dames (Bovy, Pin, Gatting) und der #88 Ford Mustang des deutschen Teams Proton Competition (Roda, Pedersen, Olsen).