Peugeot führt die Startphase beim WEC-Saisonauftakt in Katar vor dem Porsche-Werksduo an. Nach gut einer Stunde bzw. 50 Runden des 10-stündigen Rennens lag der Peugeot-Werksfahrer und zweifache DTM-Vizemeister Nico Müller an der Spitze. Beim letzten Renneinsatz des aktuellen Peugeot 9X8 - zum nächsten Lauf im Imola kommt ein Technik-Update mit Heckflügel - übernahmen die von P6 gestarteten Franzosen frühzeitig die Führung.

Müller, der sich den #93 Peugeot mit Jean-Eric Vergne und Mikkel Jensen teilt, übernahm in Runde 15 erstmals die Spitze des Hypercar-Klassements von Ferrari-Pilot Miguel Molina. Der Spanier im #50 Ferrari 499 P (Fuoco, Molina, Nielsen) hatte kurz nach dem Start um 09:00 Ortszeit (11:00 Uhr MEZ) vom dritten Startplatz die erste Position erobert.

Die Pole-Setter des #5 Porsche 963 (Campbell, Christensen, Makowiecki) mit Startfahrer Michael Christensen mussten sich früh dem Ferrari geschlagen geben, beim Überrunden eines GT3-Autos kam es sogar zu einem leichten Kontakt, der allerdings ohne Konsequenzen blieb. In der 10. Runde konnte Christensen den Peugeot von Müller nicht halten und wurde schon früh angewiesen, auf seine Ressourcen zu achten. "Wow", kommentierte der Porsche-Werksfahrer vielsagend am Teamfunk.

Strafe für Ferrari - Peugeot in Bedrängnis

Das Peugeot-Schwesterauto #94 mit Startfahrer Paul Di Resta war nach einer Startkollision von Platz 10 auf 16 zurückgefallen und legte in Runde 19 als erstes der 19 Hypercars einen Boxenstopp ein. In der ersten Phase der Boxenstopps kassierte Molina im #50 Ferrari eine Durchfahrtstrafe, weil er beim Eingang zur Boxengasse die weiße Linie übertreten hatte.

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Der #94 Peugeot fällt nach einem Kontakt früh zurück, Foto: LAT Images

Unterdessen stand Spitzenreiter Müller wegen eines möglichen technischen Vergehens unter Beobachtung der Rennleitung, während er sich mit Laurens Vanthoor im #6 Penske-Porsche (Estre, Lotterer, Vanthoor) um die Spitze duellierte. "Der Peugeot hat sich hart verteidigt, dann aber einen Fehler begangen", sagte Vanthoor später nach seinem Stint. "Dadurch habe ich meine Revanche bekommen."

In Runde 57 rief die Rennleitung die erste Full-Course-Yellow-Phase des Rennens aus, nachdem der #51 Ferrari 499 P (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado) in Folge eines GT3-Kontakts mit einem McLaren die Heckpartie verloren hatte. Die Ferrari-Crew musste das Teil am Auto des amtierenden Le-Mans-Siegers auswechseln.

Will Stevens, der den #12 Jota-Kunden-Porsche (Stevens, Ilott, Nato) zwischenzeitlich bis auf den dritten Platz geführt hatte, sagte nach seinem Stint: "Der Verkehr ist ziemlich knifflig. Am Ende der Geraden staucht sich das Feld häufig zusammen, auch wegen der dort schnellen GT3-Autos. Ich denke, dass wir im Rennen viele unterschiedliche Reifen-Strategien erleben werden."

Im Zuge weiterer Boxenstopps, Fahrerwechsel und unterschiedlicher Strategien führte nach 67 Runden zwischenzeitlich der neue #35 Alpine A424 (Habsburg, Milesi, Chatin) vor den #6 und #12 Porsche 963, dem #93 Peugeot sowie dem #38 Jota-Porsche (Rasmussen, Hanson, Button).

LMGT3: Porsche jagt Aston Martin

In der neuen LMGT3-Klasse führte nach den ersten beiden Boxenstopp-Phasen Ian James im #27 Aston Martin Vantage GT3 von Heart of Racing (James, Mancinelli, Riberas). Der Aston wechselte sich an der Spitze mit dem #92 Manthey-Porsche (Malykhin, Sturm, Bachler) mit Joel Sturm am Steuer ab. Manthey-Startfahrer Alex Malykhin hatte in Runde 9 erstmals die Führung vom Pole-Setter Tom van Rompuy in der #81 Corvette von TF Sport (Van Rompuy, Andrade, Eastwood) übernommen.